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Hungrig? Wie wär's mit Cyberschnitzel?

AUTARKES ÖSTERREICH?

Zurück in die Gegenwart: Der Selbstversorgungsgrad in Österreich ist sehr hoch. Betrachtet man die vorhandenen Lebensmittel, könnte sich das Land rein theoretisch eigenständig ernähren – praktisch jedoch nicht. „Und das hat uns Corona nur punktuell aufgezeigt. Die Versorgungsketten sind sehr lange und hoch komplex, wodurch sie sehr vulnerabel sind. Durch die Grenzsperren haben wir schon bemerkt, dass wir nicht ausreichend Erntehelfer haben, die für Nachschub in den Supermarktregalen sorgen. Was aber in den Medien total untergegangen ist, war die Problematik mit den LKW-Fahrern. Die sind zu Beginn der Pandemie teilweise überhastet nach Hause gefahren und haben dann bemerkt, dass sie ohne zweiwöchige Selbstquarantäne nicht mehr zurückkommen dürfen. Das war kurzfristig sehr kritisch. Außerdem gab es Engpässe beim Verpackungsmaterial. Italien ist ein großer Kunststoffproduzent und diverse Teile waren eine Zeit lang behindert. Wir hatten für den Moment nicht genügend Deckel, um die verarbeitete Ware abzupacken und auszuliefern.“ In der Selbstversorgungsdebatte gebe es darüber hinaus noch viele andere Aspekte, die nicht funktionieren würden: „Ein größeres Problem als die Menge der Lebensmittel sind Betriebsmittel wie Treibstoff, Dünger oder Saatgut. Wenn die Versorgung eine Zeit lang gestört wird, würden die Preise für Sprit dramatisch steigen und das würde sich wiederum sehr schnell auf die Lebensmittelpreise auswirken“, verneint Jochum die Möglichkeit zur Selbstversorgung in einem isolierten Österreich.

„Abgesehen von diesen Faktoren, ist unsere wirkliche Achillesferse die Stromversorgung. Ein Blackout würde Chaos bedeuten, dann geht nichts mehr. Hinter der ganzen Versorgungskette steckt eine ausgeklügelte Kühlkette, die die Lebensmittel haltbar macht – und diese Systeme sind vollkommen stromabhängig. Auf ein Blackout wären wir nicht ausreichend vorbereitet. Das würde uns vor große Probleme stellen.“

Und welche Lehren sollte die österreichische Landwirtschaft nun ziehen? „Man hat durch die – aus Sicht der Versorgungsseite – relativ harmlose Coronakrise gesehen, wie verwundbar lange Wertschöpfungsketten sind. Wir sollten daher die Widerstandsfähigkeit gegen Störungen von außen erhöhen, um im Fall von Krisen nicht von einem Abnehmer, einer Vertriebsschiene oder einem Produkt abhängig zu sein. Das bedeutet aber auch auf den letzten halben Cent an Stückkostenreduktion zu verzichten. Mit der Aussicht auf mehr Stabilität ist das aber sehr empfehlenswert."_

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