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Willkommen in der Schule von morgen

Schulschließungen, Distance-Learning oder Präsenzunterricht mit Maske – unser Bildungssystem hat während der Pandemie verschiedenste Stadien durchlaufen. Wie sieht das Klassenzimmer der Zukunft aus und was kann man aus der Krise mitnehmen? Wir haben bei einer Schülerin, einer Lehrerin bis hin zum Unidirektor nachgefragt, wo die Reise im Bildungssystem hingeht.

Für Bundesschulsprecherin Susanna Öllinger (18), Schülerin am Europagymnasium Baumgartenberg, war die größte Herausforderung in der Krisenzeit, motiviert zu bleiben. Das ständige Zuhause-Sitzen und auf sich alleine gestellt zu sein war laut ihren Angaben zermürbend.

Wie haben Sie die vergangenen beiden von Corona bestimmten Schuljahre erlebt?

Susanna ÖLLINGERIch habe jetzt sämtliche Unterrichtsmodelle erlebt und bevorzuge ganz klar den Präsenzunterricht. Viele haben gelernt wertzuschätzen, was es heißt, wieder in die Schule gehen zu können. Es nervt, niemanden um sich herum zu haben. Die Sitznachbarin oder der Sitznachbar, die oder den man auch mal fragen kann, wenn man etwas nicht versteht, geht einfach ab.

Was kann man aus der Krise mitnehmen?

Susanna ÖLLINGERAuf jeden Fall die Digitalisierung – im März 2020 sind wir praktisch ins Distance-Learning gestolpert. Manche Klassenzimmer sind mehr im 19. als im 21. Jahrhundert. In einigen Räumen stehen noch Overheadprojektoren. Die waren vor zehn Jahren schon veraltet. Die Digitalisierung ist noch nicht da, wo sie sein soll. Da ist noch viel Luft nach oben.

Wie sieht für Sie das Klassenzimmer der Zukunft aus?

Susanna ÖLLINGERDigitale Geräte müssen künftig viel mehr in den Unterricht eingebaut werden. Es gibt unglaublich viele Onlinetools, die man positiv für den Unterricht nutzen kann. Es ist aber auch nicht ideal, nur noch rein mit dem Laptop zu unterrichten. Hier würde sich eine Mischung anbieten: fünfzehn Minuten am Laptop arbeiten und dann mit einer Übung das Gelernte vertiefen. Es gibt unglaublich viele Learnings. Unser Schulsystem ist gar nicht so starr. Distance-Learning hätte sich anfangs niemand vorstellen können, aber es hat geklappt. Ich glaube, man muss sich einfach mal etwas trauen. Raus aus den alten Strukturen, denn im Bildungssystem kann man super viel machen.

Manche Klassenzimmer sind mehr im 19. als im 21. Jahrhundert.

Susanna Öllinger Bundesschulsprecherin

Doris Fiala unterrichtet seit 17 Jahren an der HTL Paul-Hahn-Straße in Linz, stand also schon vor Corona an der Tafel und hat nun während der Pandemie sämtliche Unterrichtsmodelle durchlebt. Für sie hat sich der Berufsalltag für Lehrer:innen innerhalb kürzester Zeit um 180 Grad gedreht.

Hat sich inzwischen Ihrer Einschätzung nach der Blick auf das Berufsbild einer Lehrperson verändert?

Doris FialaIch habe schon das Gefühl, dass die Gesellschaft dem Lehrberuf nun eine höhere Wertschätzung entgegenbringt. Durch die langen Phasen von Homeschooling konnten die Eltern erkennen, wie viel Mühe und Herzblut die Kolleg:innen aufwenden, um den Unterrichtsstoff so aufzubereiten, dass die Kinder und Jugendlichen daheim dem Unterricht gut folgen können. Es war für alle Berufsgruppen Neuland, aber ich glaube, die Lehrer:innen haben sich als sehr flexibel erwiesen und haben innerhalb von Wochen das Unterrichten quasi neu erfunden. Und wir Kolleg:innen haben uns während Corona jeden Freitag auf ein virtuelles Getränk in einem Videocall getroffen.

Was waren für Sie die Learnings aus der Krise?

Doris FialaIch habe beobachtet, dass die Lerneinheiten, bei denen die Lehrperson monologmäßig vorträgt, wesentlich kürzer geworden sind. Im Onlineunterricht ist es unmöglich, die Schüler:innen über längere Zeit an der Stange zu halten, wenn sie nur zuhören sollen. Die Verlockungen des Internets sind da einfach zu groß, sodass die Schüler:innen abdriften. Die Phasen, in denen die Lehrperson vorträgt, wechseln sich rascher mit Arbeitsphasen ab. Es werden also kleinere, überschaubarere Häppchen an Wissen vermittelt. Der Einsatz von digitalen Methoden hat enorm zugenommen.

Wie sieht ein idealer Unterrichtstag im Zeitalter der Digitalisierung aus?

Doris FialaDie Lehrperson nutzt die digitalen Mittel (Videos …) und stellt ihre Unterrichtsunterlagen digital zur Verfügung. Da wir aber bei uns an der HTL einen sehr hohen Praxisanteil haben, ist der analoge Anteil am Unterricht nicht wegzudenken. Extrem wichtig ist der soziale Kontakt unter den Schüler:innen. Den darf man ihnen auf keinen Fall nehmen.

Der Einsatz von digitalen Methoden hat enorm zugenommen.

Doris Fiala prov. Abteilungsvorständin für Elektrotechnik und Informationstechnologie, HTL Paul-Hahn-Straße

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