Wie machen die das bei Bitpanda?
Das Wiener Unternehmen Bitpanda bietet unter anderem unbegrenzten Urlaub und 20 Wochen bezahlte Elternzeit für Mütter und Väter. Wir haben mit Magdalena Hörhager, Bitpandas Vice President Growth, über die doch eher ungewöhnlichen Modelle gesprochen.
Seit 1. April gibt es bei Ihrem Unternehmen so viel Urlaub, wie man will: Bei Bitpanda müssen die Bewerber:innen ja Schlange stehen?
Magdalena HörhagerGeeignete Talente und Expert:innen zu finden ist das Um und Auf in unserer Branche. Gegenwärtig haben wir knapp 300 Stellen ausgeschrieben, wobei dies alle unsere zehn Niederlassungen umfasst. Um sie zu besetzen, ist ein auf maximale Flexibilität ausgerichtetes Angebot an Mitarbeitervorteilen definitiv dienlich und auch zeitgemäß.
Wie kam es zu diesem Modell und wie wird es angenommen?
Magdalena HörhagerBitpanda hat eine rasante Entwicklung hinter sich – von der Startup-Gründung 2014 in Wien hin zum wertvollsten Scale-up Österreichs. Wir beschäftigen 1.000 Mitarbeiter:innen in Büros an zehn europäischen Standorten. Dieser Erfolg wäre ohne jedes einzelne Teammitglied nicht denkbar gewesen. Deshalb hat Bitpanda sich dazu entschlossen, mit gutem Beispiel voranzugehen und dem Team die Freiheit und Flexibilität zu geben, um die richtige Balance zwischen Arbeit und Privatleben zu finden. Das Angebot wurde bisher natürlich extrem gut angenommen.
Fürchtet man nicht, dass dabei die Arbeit zu kurz kommt?
Magdalena HörhagerSolche Befürchtungen haben wir eigentlich nicht, da unsere Unternehmenskultur von Augenhöhe, Vertrauen und vor allem auch Verantwortung geprägt ist. Natürlich wird erst die Praxis zeigen, wie dieser Benefit tatsächlich umgesetzt wird, aber wir sind sehr guter Dinge, dass alles bestens ablaufen wird.
Mütter und Väter bekommen bei Ihnen 20 Wochen bezahlte Elternzeit. Müssen Unternehmen die Familie immer mehr integrieren, um das gewünschte Personal zu bekommen?
Magdalena HörhagerMit der bezahlten Elternzeit sollen Eltern und Betreuungspersonen besser unterstützt werden. Die Pandemie hat die Herausforderungen, mit denen Familien konfrontiert sind, ins Rampenlicht gerückt und sogar noch verschärft. Es ist uns wichtig, unseren Mitarbeiter:innen die Möglichkeit zu geben, ihre beruflichen und privaten Verpflichtungen miteinander zu vereinbaren. Deshalb sind wir bei Bitpanda noch einen Schritt weitergegangen und haben die Elternzeit auf 20 Wochen bezahlte Freistellung erhöht.
Wie werden sich Unternehmen in Zukunft auf dem Arbeitsmarkt positionieren, um als Arbeitgeber attraktiv zu sein?
Magdalena HörhagerGanz ehrlich, die Arbeitswelt hat sich verändert, und damit auch die Erwartungen aller. Es geht nicht mehr nur darum, die Karriereleiter aufzusteigen mit allen Konsequenzen und Entbehrungen, sondern um Freiheit, Verantwortung und persönliche Entwicklung. Führungskräfte müssen über die klassischen Methoden hinaus denken und neue, maßgeschneiderte Wachstumsansätze anbieten, die Mitarbeiter:innen ermöglichen, sich zu entwickeln – zusammen mit dem Unternehmen._
Unsere Unternehmenskultur ist von Augenhöhe, Vertrauen und Verantwortung geprägt.
Magdalena Hörhager
Vice President Growth, Bitpanda