Die Kernaussage aus dem Ergebnis der Studie „Herausforderung Führung 2020“: „Die rasante Marktentwicklung, der Kampf um Fachkräfte und Talente, der Wertewandel und die technologischen Entwicklungen erfordern von Führungskräften mehr denn je strategische Kompetenzen und unternehmerisches Denken“, sagt Gerhard Leitner, Geschäftsführer der Limak. Je komplexer die Wirtschaftslage, desto mehr komme es auf eine strukturierte Führung an.
Das Managen von Veränderungen, der sichere Umgang mit komplexen Arbeitsabläufen und vor allem die sozialen Kompetenzen spielen beim Führen die Hauptrolle. Das Schwierige sei dabei, so Susanne Summereder von der Limak (sie leitet den Bereich In.Spire), „gleichzeitig nach vorne zu schauen während man jetzt den Markt bearbeitet und das Optimale herausholt – und zwar nicht nur für die eigene Abteilung, sondern für das ganze Unternehmen.“
Fingerspitzengefühl vor Fingerfertigkeit
Dass strategisches und unternehmerisches Denken zu den zentralen Führungskompetenzen beim Führen zählen, darin waren sich Vorstände und Führungskräfte bei der Befragung einig. Diskrepanzen gab es hingegen bei der Notwendigkeit von Fachkompetenz: Führungskräfte sind der Meinung, dass Fachkompetenz eine sehr bedeutende Rolle spiele beim Führen, Vorstände und Geschäftsführer reihen diesen Punkt nur auf Platz zehn – sie sind überzeugt, dass sich Führungskräfte nicht vordergründig wegen ihres Fachwissens qualifizieren, sondern vielmehr durch ihre sozialen Fähigkeiten. „Früher wurde oft der beste Mitarbeiter einer Abteilung zur Führungskraft – heute qualifiziert man sich für eine Führungsrolle mit unternehmerischem Verständnis und Führungskompetenz“, erklärt Summereder. Soft-Skills seien in der Führungsetage mehr gefragt denn je, Fachkompetenz müssten hingegen vor allem die Mitarbeiter mitbringen. „Man braucht als Führungskraft sehr wohl ein Marktverständnis und Branchenkenntnis, aber eben nicht bis ins kleinste Detail“, so die Expertin für Führungskräfteentwicklung. Denn je unbeständiger die Wirtschaftslage ist, desto mehr Fingerspitzengefühl braucht ein Kapitän, um das Schiff mit seinen Mitarbeitern an Bord sicher durch Sturm und Regen dem Ziel entgegen zu lenken.
Damit das tatsächlich gelingen kann, braucht es aber oft noch bessere unternehmenskulturelle Rahmenbedingungen.„Führungskräfte sind meist sehr stark in operativen Tätigkeiten eingebunden, sodass es schwer für sie ist, eine Balance zwischen Strategiearbeit und operativem Management zu finden“, weiß Leitner, der die Ergebnisse der Studie auch in das Veranstaltungs- und Ausbildungsprogramm der Limak einfließen lassen will – immer mehr Herausforderungen bringen schließlich immer mehr Anforderungen an die Führungskräfte mit sich.
Die vier großen Herausforderungen
1: Rasante Marktentwicklung & neue Geschäftsmodelle
Der Markt fordert gnadenlose Anpassung an den Kunden in immer kürzeren Intervallen – so das Conclusio der Studie. Wenn nun also der Kunde den Takt vorgibt, wie muss dann der Dirigent im Unternehmen seine Mitarbeiter dirigieren, um den hohen Anforderungen gerecht zu werden?
Gerhard Leitner Die Frequenz wird schneller, die Anforderungen individueller. Das bedeutet, dass man als Unternehmen sein Geschäftsmodell hinterfragen, weiterentwickeln und vielleicht neu überlegen muss – wenn ich mit dem bisherigen Modell die vergangenen zehn Jahre Geld verdient habe, heißt das nicht, dass es die nächsten zehn
Jahre weiter so funktioniert. Der Taktgeber muss also das eigene Modell nicht nur verteidigen, sondern sehr wohl auch auf den Prüfstand stellen, adaptieren und bei neuen Entwicklungen die Leute dazu mitnehmen. Denn ein neues Geschäftsmodell bedeutet auch Veränderung für die Mitarbeiter – dazu braucht es Führungsqualität. Herausfordernd ist aber auch die zunehmende Internationalisierung. Es reicht nicht mehr aus, den Markt von Österreich aus zu bearbeiten – die Entscheidungen müssen vor Ort getroffen werden. Der Weg vom international agierenden Unternehmen zum Global Player ist eine große Herausforderung für Führungskräfte. Meinen Kindern sage ich daher immer wieder: Sammelt Erfahrungen im Ausland – in möglichst viele Kulturen einzutauchen ist immens wertvoll.
2: Technologische Entwicklung & Digitalisierung
Online Möglichkeiten müssen in das aktuelle Geschäftsmodell integriert und nicht nur als zusätzliche Option betrachtet werden, sind sich die befragten Führungskräfte einig. Der digitale Wandel und die damit verbundene Intensivierung des Informationsflusses fordern zudem neue Organisationsmodelle.
Susanne Summereder Das Thema Industrie 4.0 ist für viele Unternehmen noch ein großes Fragezeichen – was sind hier die Möglichkeiten? Sie wissen zwar, dass sie etwas machen müssen, was genau das bedeutet, ist ihnen aber oft noch nicht bewusst. Derzeit bereiten sich die Vorstände intern auf die Vernetzung zwischen Lieferanten und Kunden vor. Wichtig ist, dieses Thema auf der Meta-Ebene zu betrachten. Am Beispiel Pharmaindustrie bedeutet das zum Beispiel, dass sie sich nicht mehr nur auf die Produktion von Medikamenten konzentrieren, sondern auch weiter denken im gesamten Gesundheitsbereich – wie können uns neue Technologien (etwa eingebaute Chips in Textilien) noch mehr Aufschluss über den Gesundheitszustand des Menschen und die damit optimale Versorgung geben? Wichtig ist jetzt, sich anzusehen, wo man einen Mehrwert schaffen kann, und da sind wir wieder bei den neuen Geschäftsmodellen.
3: Fachkräftemangel & Bindung von High-Potentials
Der Arbeitsmarkt wird immer stärker ausgedünnt - gute Mitarbeiter zu finden, intern zu entwickeln und zu halten, ist daher ganz klar Chefsache.
Gerhard Leitner Der Kampf um die besten Köpfe hat längst begonnen – das liegt einerseits am demografischen Wandel, andererseits auch an der immer größeren Bereitschaft von Mitarbeitern, das Unternehmen zu wechseln. High Potentials und Talente im Unternehmen zu halten, ist daher die große Herausforderung für Führungskräfte. Und das gelingt heute kaum noch mit Statussymbolen und monetären Anreizen, sondern vielmehr mit Perspektiven, klaren Zielen, Sinnstiftung und Wertschätzung.
4: Management des Wandels
Der gemeinsame Tenor unter den Vorständen: Führung in der Zukunft ändert sich – die Führungskräfte sind mit permanenten Veränderungssituationen konfrontiert.
Gerhard Leitner Veränderung ist und bleibt das zentrale Thema! Umso wichtiger ist es, dass die Mitarbeiter ihrer Führungskraft vertrauen können – Sicherheit und Orientierung geben, darum geht’s beim Führen. Und das gelingt mit einer offenen, ehrlichen, regelmäßigen Kommunikation, denn jede Unstimmigkeit sorgt für Unsicherheit. Ver- änderungen müssen sofort kommuniziert werden und vor allem müssen die Mitarbeiter einen Sinn dahinter sehen.
GERÜSTET FÜR DIE ZUKUNFT: Bewerben Sie sich um ein Stipendium!
DIE MACHER und die LIMAK Austrian Business School vergeben gemeinsam Teilstipendien für den MBA und IN.TENSIVE Zertifikatslehrgang Change Management and Organizational Development im Gesamtwert von 12.900 Euro.
Die nötige Kompetenz im Umgang mit Veränderungsprozessen zu besitzen ist in turbulenten Zeiten wichtiger denn je. Um als Führungskraft und Experte gut durch Change-Prozesse führen zu können, müssen das Mind-Set der Mitarbeiter verändert, die Team-Performance weiterentwickelt und organisationale Rahmenbedingungen neu gestaltet werden.
ZIELGRUPPE & KRITERIEN Das Stipendium richtet sich an Führungskräfte, HR-Manager und Organisationsentwickler, die mit Change- und Organisationsentwicklungs-Prozessen konfrontiert sind.
FÖRDERUNG Gefördert werden ein MBA und IN.TENSIVE Zertifikatslehrgang Change Management and Organizational Development.
nähere Infos www.limak.at
1 x MBA Change Management and Organizational Development
Start: 30. März 2016
1 x IN.TENSIVE Zertifikatslehrgang
Change Management and Organizational Development
Start: 15. September 2016
Auswahlverfahren Die Bewerbung zum Förderprogramm erfolgt schriftlich mit dem ausgefüllte Bewerbungsformular, mit der Auswahl des gewünschten Programms (MBA oder IN.TENSIVE Zertifikatslehrgang) und den darin enthaltenen zusätzlichen Unterlagen (Lebenslauf, Motivationsschreiben) an stipendium@limak.at. Download Bewerbungsformular unter: www.limak.at/diemacher-stipendium (Hier finden Sie auch die genauen Zulassungsvoraussetzungen.)
Ende der Bewerbungsfrist 1. Februar 2016. Die besten Bewerber werden zu einem Hearing am 12. Februar 2016 eingeladen. Bitte halten Sie sich vorsorglich diesen Termin frei.