×


Wir wollen dir schreiben ...

... und zwar pünktlich donnerstags.


Der Newsletter ist kostenfrei und kann jederzeit abbestellt werden.

Nachhaltigkeit einfach MACHEN

„Durchs Reden kommen d’Leut zam“, heißt es sprichwörtlich so schön. Lösungen findet man nämlich meist im Austausch, wenn Ideen und Synergien entstehen. Auch dann, wenn man inspiriert oder zum Nachdenken angeregt wird. Durch den „Advicum x MACHER Business Lunch“ kamen zentrale Entscheidungsträger:innen aus ganz Österreich „zam“. Im persönlichen Gespräch, im gegenseitigen Austausch. Ziel des Events: Diese Denkanstöße zu ermöglichen. Denn wir sind überzeugt: Für eine nachhaltige Zukunft braucht es echte Macher:innen, die genau diese aktiv mitgestalten.

Selbst, wenn man nicht an den Klimawandel glaubt, ist das Risiko zu groß.

Georg Schöppl Vorstandssprecher, Bundesforste

Stimmenfang

mit Georg Schöppl, Vorstandssprecher, Bundesforste

Nachhaltigkeit zählt zu den obersten Prinzipien der Österreichischen Bundesforste. Was nehmen Sie in Zeiten der Klimakrise als Ihre zentrale Aufgabe wahr?

Georg Schöppl: Wir sind das größte Naturunternehmen Österreichs, mit der Aufgabe, unsere Wälder so zu pflegen, dass sie den kommenden Generationen noch zur Verfügung stehen. Dabei stellen wir unterschiedliche Ansprüche an den Wald. Während er für viele zur Erholung dient, hat der Wald in Österreich eine Schutzfunktion. Ein Drittel aller Wälder sind Schutzwälder, sprich unterhalb sind Dörfer oder eine Eisenbahnlinie zu finden, die vor Elementargefahren oder schädigenden Umwelteinflüssen geschützt werden. Darüber hinaus hat er auch eine ökonomische Funktion. Nur die wenigsten wissen, dass die Forstwirtschaft nach dem Tourismus der zweitwichtigste Devisenbringer ist – 300.000 Menschen leben vom Wald und seinen Früchten.

Mit den heimischen Wäldern, Seen und Bergen pflegen und bewirtschaften Sie einen großen Teil unserer natürlichen Ressourcen. Welche Verantwortung geht damit einher?

Georg Schöppl: Wir müssen die Natur sorgfältig betreuen, damit geht ein großes Verantwortungsgefühl, jedoch auch eine hohe Identifikation mit den eigenen Aufgaben einher. Mir persönlich macht es Mut und gibt es Kraft, zu sehen, dass vieles gut wird, was wir anpacken. Schon als Kind war es mein Traumjob, mit den Bundesforsten für unsere Umwelt einzustehen. Und mein konkretes Ziel lautet, dass ich das, was ich an Werten übernommen habe, in einem besseren Zustand an andere Verantwortungsträger übergebe. Das ist mein Verständnis der bäuerlichen Wurzel. Wenn du einen Bauernhof führst, willst du ihn nicht herunterwirtschaften, sondern noch besser übergeben. Wenn man sieht, dass vieles in neuen Geschäftsbereichen aufgeht und Werte geschaffen werden, dann ist das für mich die größte Belohnung und der größte Motivator.

Laut Weltklimarat ist es bei der Klimakrise bereits „fünf nach zwölf“. Wie lautet Ihr Appell an alle, die noch zweifeln?

Georg Schöppl: Mein Appell lautet: Selbst, wenn man nicht an den Klimawandel glaubt, ist das Risiko zu groß. Was ist, wenn du doch unrecht hast? Fahre ich weniger Auto und mehr mit dem Rad, dann schade ich doch mir selbst nicht. Für mich ist das eine zentrale Erkenntnis: Ich muss mir selbst nicht schaden, um einen Beitrag zu leisten. Aber wir haben bereits während Corona gesehen, wie sehr die Leute in ihrer Bubble gefangen sind und filtern, was nicht in ihr Weltbild reinpasst. Ich finde es deshalb umso wichtiger, sich mit Dingen außerhalb der eigenen Wahrnehmung zu befassen und auch mit diesen Menschen den Dialog nicht abzubrechen, weil sie sich dann nur noch weiter zurückziehen.

Nachhaltigkeit braucht Digitalisierung.

Matthias Ortner Partner, Advicum Consulting

Stimmenfang

mit Matthias Ortner, Partner, Advicum Consulting

Ist Nachhaltigkeit ohne Digitalisierung und Künstliche Intelligenz in unserer Welt noch möglich?

Matthias Ortner: Spulen wir 100 Jahre zurück, dann geht Nachhaltigkeit natürlich ohne Digitalisierung. In der komplexen heutigen Zeit muss Nachhaltigkeit jedoch messbar gemacht werden. Etwa bei der Kreislaufwirtschaft von Gebäuden, diese muss digitalisiert und dadurch greifbar werden. Digitalisierung bedeutet schließlich, Daten zu generieren – mit denen sich Nachhaltigkeit wiederum steuern lässt, ansonsten herrscht Desinformation. Reden wir statt von einer Immobilie von tausenden Objekten, passieren manuelle Fehler bei der Übertragung oder analogen Erfassung. Ein weiteres Beispiel aus der Praxis: Wer sich beim Hausbau auf die Suche nach wiederverwendbaren Materialien macht, die durch einen Abriss anderswo nicht mehr benötigt werden, hat es meist schwer. Durch die Digitalisierung erfassen Building-Information-Systeme (BIM) künftig Daten, die die verwendeten Materialien exakt auflisten. So entsteht ein Kreislauf, dessen Fluss wir nur über digitale Lösungen herstellen können.

Stichwort ESG: Was verändert sich für die Unternehmen, aber auch die Beratung?

Matthias Ortner: Wir erleben zugleich den Druck durch die Gesellschaft sowie durch die Regulatorik. Unternehmen begreifen, dass Nachhaltigkeit kein Nice-to-have, sondern ein Must-have ist. Und so macht sich in den Köpfen vieler der Gedanke breit, dass die Erfüllung der Regulatorik nicht reicht, sondern dass das die Zukunft der Wirtschaft ist. Damit beginnt die Innovation und Transformation in Richtung Nachhaltigkeit und wenn ich nur das Nötigste mache, fährt der Zug ohne mich ab. Für uns selbst verändert sich dadurch die immense Nachfrage nach Change-Management, die Verknüpfung aus Strategie und Nachhaltigkeit sowie der wachsende Erklärungsbedarf. Dabei nicht zu vergessen: Gerade junge Menschen, die heute demonstrieren gehen, werden in zehn bis fünfzehn Jahren Entscheidungen treffen. Auf diese müssen wir uns in der Beratung einstellen.

Das „Gewohnheitstier Mensch“ trifft auf Unternehmen, die per se als innovativ gelten. Wie geht man mit diesem Spannungsfeld um?

Matthias Ortner: Natürlich gibt es einige Widerstände, aber die Unternehmen werden von Jahr zu Jahr reifer, sodass sie Nachhaltigkeit stärker leben. Zwei Steine des Anstoßes zum Umdenken waren sicher die EU-Taxonomie und die Aktionen der „Letzten Generation“. Es wird häufiger passieren, dass Menschen aus Überzeugung aufstehen und sich für Nachhaltigkeit einsetzen – und sie verfehlen ihren Impact nicht, sie tragen dazu bei, dass sich die Leute damit beschäftigen. Am Ende des Tages müssen wir uns jedoch eingestehen, dass wir als Gesellschaft stark wirtschaftlich geprägt sind. Doch wenn man durch Nachhaltigkeit sein Geschäft erhält, kommt ein Umdenken endgültig in der Wirtschaft an. Die Veränderung in Unternehmen beginnt zudem auch von innen heraus. Bei großen Investoren gibt es bis zu 15 Prozent Abschlag, wenn Gebäude nicht nachhaltig sind. Da stellt sich nicht mehr die Frage, ob sich Nachhaltigkeit auszahlt – somit liegt ein massiver Hebel vor._

#Ähnliche Artikel

Was kann uns noch retten?

Der CO2-Ausstoß und die Umweltbelastung stagnieren global auf viel zu hohem Niveau, die gesetzten Klimaziele werden konstant verfehlt. Können wir die schlimmsten Folgen des bevorstehenden Klimawandels noch abwenden; ist die Umwelt, wie wir sie kennen, noch zu retten? Darüber gibt es unterschiedlichste Meinungen bei Expert:innen. Eines haben Pessimist:innen und Optimist:innen in Forschung und Wirtschaft aber gemeinsam: Sie suchen unermüdlich nach Lösungen und Strategien, um klimaverträglicher agieren zu können.

Reduktion aufs Maximum

Wenn die kreativen Köpfe zweier Unternehmen an einem gemeinsamen Projekt tüfteln, entsteht nicht selten Großes. Bei Salzer Formtech und GMS Gourmet war das Ergebnis der Zusammenarbeit eine nachhaltige und recyclebare Transportbox für „Essen auf Rädern“ aus expandiertem Polypropylen, die das Warmhalten des Essens garantiert, einfach zu reinigen und wiederverwendbar ist. Uwe Karner, Geschäftsführer von Salzer Formtech, berichtet über das gemeinsame Projekt und darüber, warum Kunststoff auch zur Nachhaltigkeit beitragen kann.

ESGeht?!

„Environment, Social, Governance“ – fest steht: Die ESG-Kriterien beschreiben drei nachhaltigkeitsbezogene Verantwortungsbereiche in Unternehmen. So weit, so gut. Aber was bedeuten die Ziele, Richtlinien und Standards wirklich für die Unternehmen des Landes und vor allem für den Industriestandort Oberösterreich? Darüber tauschten sich zentrale Entscheidungsträger:innen aus ganz Österreich beim diesjährigen „Advicum x MACHER Business Lunch“ aus. Robert Ottel, CFO der voestalpine, leitete mit seinem Input die Gespräche ein. Und spricht im Interview über Verantwortung und nachhaltige Veränderungen.

Die IT-Sicherheitslage in Österreich

Im vergangenen Jahr ist die Zahl der Cyberangriffe in Österreich laut einer Studie von KPMG und KSÖ um mehr als 200 Prozent gestiegen. Warum steigt diese Zahl an, wer sind die Opfer, wer die Täter:innen? Eine Analyse.

Bitte wenden!

Der Großteil der Wissenschaft ist sich einig: Wenn wir jetzt nicht alles daran setzen, die Klimaziele zu erreichen, kommt es zu einem heftigen Aufprall – den wir, aber vor allem unsere Nachfahren schon bald massiv zu spüren bekommen werden. Höchste Zeit also, um zu wenden. Aber wie? Und wie kann ein Industrieland wie Österreich gleichzeitig konkurrenzfähig produzieren und wesentlich zum Klimaschutz beitragen? Antworten darauf suchen wir in Haag in Niederösterreich. Dort führt Karl Ochsner in fünfter Generation das Unternehmen Ochsner Wärmepumpen. Und möchte alle dazu motivieren, ihren Beitrag zu leisten.

GREENdustrie, aber wie?

Der „Green Deal“ ist zu abstrakt? Vielleicht sind der „Green Steel“ und seine Vorteile für den Klimaschutz ja etwas greifbarer. Oder lieber doch CO2-Einsparungen dank Leichtbau und die Hebelwirkung von Künstlicher Intelligenz? Wir holen drei Innovationstreiber aus Österreich vor den Vorhang.

Wie ein Industrieland H2-fit wird

Damit befassen sich Wirtschafts- und Forschungs-Landesrat Markus Achleitner sowie Unternehmen und Forschungseinrichtungen in Oberösterreich seit geraumer Zeit. Mit der OÖ. Wasserstoff-Offensive 2030 will das Industriebundesland Nummer eins nun wasserstoffreicher werden, um den Standort noch zukunftsfitter auszurichten.

Was treibt Spitzenregionen an?

Was Oberösterreich für Österreich ist, das ist Katalonien für Spanien: DER Wirtschaftsmotor. Und da sind wir auch schon beim Thema: Wie läuft eben dieser Motor in Zukunft? Mit welchem Antrieb? Ja, das ist doppeldeutig gemeint. Also mit welchem technologischen Antrieb (und woher kommt die Energie dafür?). Aber auch mit welchen politischen und gesellschaftlichen Antrieben. Denn beide Regionen stehen vor der großen Herausforderung: Wie gelingt die Transformation? Und wie bleibt man dabei wettbewerbsfähig?

Auf kleinem Fuß

Wie von Elefanten im Schnee. So fühlen sich die Fußstapfen, die wir mit großem CO2-Footprint nachkommenden Generationen hinterlassen, manchmal an. Die Technologien rund um grünen Wasserstoff und E-Mobilität versprechen, unsere „Schuhgröße“ zu verkleinern. Drei Vorreiter, die auf diesen Gebieten mit gutem Beispiel vorangehen.

(Nicht) auf dem Holzweg

Bauen, und zwar nachhaltig, ressourcenschonend und für Generationen – ein Widerspruch? Für Helmut Möseneder, Geschäftsführer von Genböck Haus, keinesfalls. Er verrät uns im Gespräch, warum Holz schon immer der beste Baustoff für ihn war, auf welche Innovationen sein Unternehmen setzt und wie die kommenden Generationen den Fortbestand des Familienunternehmens sichern.

Was wir einen Politiker immer schon mal fragen wollten

Eine „Liebeserklärung an die Welt“ nennt Klimaschutz-Landesrat Stefan Kaineder seine grüne Politik. Wie häufig er dadurch Morddrohungen erhält? Ob ihn das entmutigt und wie er selbst privat auf mehr Nachhaltigkeit achtet? Er verrät es uns. Ein Politiker, zehn Fragen.

Wasser ist zum Waschen (nicht?!) da

Am Morgen kurz unter die Dusche hüpfen, schnell eine Maschine Wäsche anstellen und am besten noch darauf achten, dass man die täglich empfohlene Menge von drei Litern Wasser trinkt. Der Umgang mit dem so kostbaren Rohstoff ist nicht überall auf dieser Welt selbstverständlich.

Nachhaltige Mode als Employer Branding

Die individuell gestaltete Bekleidung von „Das Merch.“ soll Gemeinschaftsgefühl und Sichtbarkeit für Unternehmen und ihre Marken erzeugen, Gründer Klaus Buchroithner sieht das Textilienlabel auch als Employer-Branding-Tool. 95 Prozent der Artikel werden innerhalb der EU produziert, man setzt auf Nachhaltigkeit – in Zukunft soll das noch radikaler passieren.

Dem Klima etwas zurückgeben …

… und Verantwortung übernehmen. Dazu wollen die Familienunternehmen SPL TELE Group und electrify gemeinsam mit der Invest AG als ihrem strategischen Partner einen Beitrag leisten. Nicht nur für ihr eigenes nachhaltiges Wachstum, sondern auch, um anderen Unternehmen den Umstieg zu ermöglichen.

„Nachhaltigkeit ist das drängendste Thema unserer Zeit“

Das Gründerservice der WKOÖ bietet Gründer:innen professionelle Hilfe vom Start weg – besonderes Augenmerk legt man derzeit auf Nachhaltigkeit. In Beratungsgesprächen zeigt sich: Immer mehr Menschen wünschen sich einen positiven gesellschaftlichen Einfluss als Kernziel ihrer Gründung. Durch neue Rahmenbedingungen wie das neue Lieferkettengesetz wird Nachhaltigkeit an niemandem vorbeigehen.

Geld kann Klimaschutz?!

Grün, grün, grün sind alle meine… Finanzanlagen? Vorbildlich wäre das bestimmt, aber auch wirklich möglich? Zwei Experten aus der Branche geben einen Einblick, wie sich Ökonomie und Ökologie eben doch unter einen Hut bringen lassen – für Kund:innen sowie in der Branche selbst.

Das Beste aus beiden Welten …

… vereint das traditionsreiche Familienunternehmen Peneder aus Atzbach bei der Planung sowie durch den Bau und das Betreiben smarter Firmengebäude. Denn geprägt von moderner Architektur und hoher Intelligenz verbessern diese die Produktivität und Klimawirkung zugleich. Markus Brychta, Leiter des Prozess- und Energiemanagements, über das Win-win-Modell.

Fossile Heizformen, ade!

Bei der Linz AG wird tatkräftig am Ausbau der Heizsysteme der Zukunft gearbeitet. Die Kooperation zwischen den Fernwärme- und den IT-Fachkräften des Unternehmens ist dabei ein Schlüssel zum Erfolg. Wie es gemeinsam gelingt, nachhaltige Energiesysteme wie die Fernwärme zu forcieren, warum diese die Zukunft der Wärmeversorgung prägen wird und welche neuen, spannenden Jobs dadurch entstehen? Wir haben nachgefragt.