„Es zählt mehr als die bloße Entlohnung. Die faire Behandlung und die korrekte Abrechnung sind der Grund, warum viele meiner Mitarbeiter seit Jahrzehnten bei mir arbeiten."
Felix Schober
Mehrheitseigentümer und Geschäftsführer, Schober GmbH
Wie laufen hinter den Kulissen die Schritte vom Auftrag bis zum Abschluss ab?
SchoberEs läuft alles zentral im Büro zusammen und wird dann intern in die Abteilung weitergeleitet. Damit haben wir auch die Garantie, dass wir in der Verwaltung in alle Bereiche involviert sind. Die Verwaltung ist also immer ein zentraler Punkt, was für die einzelnen Abteilungen, die draußen beim Kunden sind, ein Vorteil ist, weil so wenig Verwaltungsaufwand wie möglich auf der Baustelle entsteht. Wir haben zudem keinen aufgeblasenen Apparat, alles ist relativ straff organisiert. Wir haben die Geschäftsführung, die Verwaltung sowie die Abteilungen Gebäudereinigung mit Objektbewirtschaftung und die Abteilung Bauhof, zu der die Bereiche Winterdienst sowie Gartengestaltung und –planung gehören. Saisonal bedingt schwanken wir zwischen 100 und 120 Mitarbeitern. Das fixe Team sind hundert Leute, in den Hochzeiten der Saisonen sind wir mit geringfügigen Aushilfen und Saisonarbeitern rund 20 Leute mehr. Altersmäßig sind wir im Durchschnitt so um die 40 Jahre, was branchenmäßig etwa im Mittelfeld liegt.
Wie haben sich die Mitarbeiter im Laufe der Jahrzehnte verändert, wie reagiert man als Chef auf Generationsunterschiede?
SchoberEinerseits haben sich natürlich die Materialien und Verarbeitungstechniken über die Jahre verändert, das ist der technische Aspekt. Was sich in den letzten Jahren massiv gewandelt hat, ist die Kommunikation, teilweise ins Positive, teilweise ins Negative. Da haben wir die jüngeren Mitarbeiter, die alle ein Smartphone haben und in Sekundenschnelle E-Mails oder WhatsApp-Nachrichten herumschicken, aber auch ältere Mitarbeiter, die oft nicht einmal ein Handy haben. Das erschwert die Kommunikation natürlich, wenn man die klassische postalische mit der digitalen Informationsschiene vereinen muss, das ist ein nicht zu unterschätzender Verwaltungsaufwand. Das ist eine Herausforderung, die wir jedoch im Griff haben.
Ab welchem Punkt würden Sie sich als zufriedenen Chef bezeichnen?
SchoberGrundsätzlich geht es darum, dass unsere Kunden zufrieden sind und meine Mitarbeiter gerne bei mir arbeiten. Natürlich geht es auch darum, dass das Unternehmen Gewinne schreibt. Ich habe motivierte Mitarbeiter und viele interessante Kunden, das macht einen als Chef mehr als zufrieden. Ich setze für das Unternehmen die Parameter fest und bin derjenige, der die Richtung vorgibt. Man könnte auch sagen: Ich habe die guten Ideen, umsetzen tun es die anderen (lacht).
Felix Schober, Mehrheitseigentümer und Geschäftsführer, Schober GmbH
Ein Team zu führen, heißtVerantwortung zu übernehmen.
Im Berufsleben kommt man eher angepasst oder unangepasst voranManchmal muss man gegen den Strom schwimmen, manchmal ist es wichtig, sich anzupassen. Will man sich aber hervorheben, muss man unangepasst sein.
Diese nervige Angewohnheit würde ich mir gerne abgewöhnenDie Frage ist: nervig für wen? (lacht) Manchmal die etwas übertrieben Ungeduld.
Wenn eine Situation zwischen Chef und Mitarbeiter eskaliertdann haben höchstwahrscheinlich beide einen Fehler gemacht, aber der Chef wahrscheinlich einen entscheidenden.
So bringt man wirtschaftliches Denken und ein soziales Arbeitsumfeld in EinklangWenn man über den Tellerrand und seine eigenen Interessen hinausdenkt.
Das denke ich mir im beruflichen Alltag oft, würde ich aber niemals laut sagenDas denke ich mir und dabei belassen wir es auch (schmunzelt). Die Gedanken sind ja frei.