„Unser Produkt muss man fühlen, erleben und ausprobieren.“
Waldemar Pöchhacker
Leitung Vertrieb & Marketing, Belassi
Mit seinem Produkt will sich Belassi ohnehin vom Mitbewerb abheben. „Wir stellen hier kein Massenprodukt her, sondern befinden uns in der absoluten Premiumliga. Jedes Marine Hypercraft wird handgefertigt und auf Wunsch individuell lackiert, wir sind die Einzigen am Markt, die so arbeiten“, sagt Pöchhacker. 320 PS Leistung hat das Hypercraft-Modell „Burassca“, das großteils aus Karbon und Fiberglas besteht und eine Maximalgeschwindigkeit über 120 Kilometern pro Stunde erreicht. Pöchhacker: „Unsere Fahrzeuge sind nicht für Familien oder Angelausflüge gemacht, sondern dafür, um den Herzschlag der Kunden zu erhöhen, und damit Rennleidenschaft auch am Wasser ausgelebt werden kann.“ Kosten: Etwa 50.000 Euro. Zugelassen sind solche Boote in Österreich in fast keinem Gewässer, jede fertige Burrasca wird vor Auslieferung deswegen im privaten Testsee des Firmenbesitzers getestet.
Komplizierte Geschäfts- anbahnungen im Nahen Osten
Die Exportquote von Belassi beträgt nahezu hundert Prozent. Verkauft werden die Marine Hypercrafts in Europa, der Golfregion und Asien von lokalen Händlern, mit denen das Unternehmen zusammenarbeitet. Die richtigen Handelspartner zu finden stellt besonders das Vertriebsteam des Unternehmens vor Herausforderungen. „Wir brauchen die richtigen Leute, die Zugang zu den exklusivsten Kreisen haben“, sagt Osama El-Hennawi. Er betreut für das Unternehmen unter anderem die Golfregion, spricht fließend Arabisch und weiß genau über kulturelle Unterschiede Bescheid. „Die Geschäftsanbahnung dauert viel länger als hier, vor dem Abschluss muss eine Freundschaft und gegenseitiger Respekt entstehen, durch Druck erreicht man gar nichts“, sagt er. Besonders wichtig für die Auswahl der richtigen Vertriebspartner sei der persönliche Kontakt und das Kennenlernen vor Ort, sagt Anton Malakhov, der hauptsächlich Europa betreut. „Im Internet kann man sich sehr aufwendig inszenieren, in der Realität kann der Eindruck dem aber nicht immer standhalten“, erklärt er.
Neben dem Ausbau des eigenen Verkaufsnetzwerks gehöre auch die intensive Zusammenarbeit mit den Vertriebskollegen, den anderen Abteilungen und besonders mit dem After-Sales-Verantwortlichen zum Alltag. Malakhov: „Wir sind ein kleines Team und helfen uns ständig gegenseitig.“ Aufgrund des internationalen Teams wird im Betrieb meist Englisch gesprochen. Eines haben die meisten Mitarbeiter gemeinsam: Fast alle kommen aus der Automotiv-Branche.
Videokonferenzen ersetzen keine Yacht-Messen
Wie auch After-Sales-Manager Anton Neubauer. „Unser Produkt muss vom Vertriebspartner im optimalen Zustand und richtig gewartet übergeben werden, etwas anderes können wir uns bei dem Qualitätsanspruch nicht leisten“, sagt Neubauer. Bei Fragen gelte es, trotz Zeitverschiebung möglichst spontan erreichbar zu sein. „Damit unsere Kunden im Falle von technischen Problemen die richtigen Fragen stellen können, ist eine intensive Einschulung notwendig“, erklärt Neubauer. Wartungsanleitungen werden derzeit per Videokonferenz gegeben – die nötigen Handgriffe zeigt der After-Sales-Manager dann an einem Anschauungsexemplar in Leiben vor.