×


Wir wollen dir schreiben ...

... und zwar pünktlich donnerstags.


Der Newsletter ist kostenfrei und kann jederzeit abbestellt werden.

Die Geschichte vom „Heinzi“ und der Energiezukunft

Mit welchen Elektroautos werden wir in Zukunft fahren? Was ist ein selbstheilendes Netz? Und wer ist „Heinzi“, der aus der hauseigenen Ideenwerkstatt der Energie AG, der Soko Innovation, kommt? Energie AG-Generaldirektor Werner Steinecker gibt Einblicke in die Energietrends der Zukunft.

  • 1 Wie wird die E-Mobilität in Zukunft aussehen?

Laut Steinecker werde nicht die batteriebetriebene Elektromobilität, sondern die wasserstoffbetriebene Mobilität dominieren. „Die Energiedichte einer Batterie ist noch immer inadäquat. Die oft zitierte Hoffnung der Politik, dass die Batterien für den Konsumenten immer leichter und kilometerfreundlicher werden, geht sich physikalisch einfach nicht aus.“ Man könne zwar durch moderne Ladetechnik noch einiges herausholen, etwa, wenn man beim Bergabfahren die Batterie wieder auflädt, aber „die große Chance des CO2-freien Verkehrs ohne Kilometereinschränkung wird Wasserstoff sein.“ Diese Idee gebe es bereits seit 1836, habe aber nie den Weg in die breite Anwendung gefunden. „Das Besondere ist die umgekehrte Form der Elektrolyse. Es wird Strom beziehungsweise Wasser aufgespalten und dadurch bekommt man durch den chemischen Prozess wieder Gleichstrom heraus.“ Man werde aber nicht Wasserstoff tanken, sondern komprimiertes Erdgas. „Eine Batterie hat zwischen 200 und 600 Kilo, eine Brennstoffzelle wiegt ein Fünftel, fährt dafür aber 1.000 Kilometer.“ Die spannende Frage sei, wie lange die Umsetzung dafür noch dauert. Materialtechnisch sei diese Anwendung bereits ausgereift, „durch den weltweiten politischen Druck, immer CO2-ärmere Antriebstechniken zu unterstützen, müsste der Durchbruch unmittelbar bevorstehen.“

  • 2 Werden Lauf- und Speicherkraftwerke bereits digital gesteuert?

Ja. Ein klassisches Energieversorgungsunternehmen sei schon immer eine „digital company“ gewesen, so Steinecker. Heute hat Oberösterreich die größte Lichtwellenleiterdichte in Europa dank der Energie AG. Es gebe keine vergleichbare Fläche, weder in Holland, noch in Skandinavien oder Deutschland, wo eine derartige Dichte des hoch leistungsfähigen Back-Bone-Netzes mit 5.000 Kilometer existiert. Das sei ursächlich für betriebliche Zwecke der Fernsteuerung, nämlich Digitalisierung und Automatisierung der Netze und der Kraftwerke, gebaut worden. „Das war der Urbegriff der Digitalisierung, was Datentransporte und die Digitalisierung anbelangt. So gesehen haben wir den Haushalten in Oberösterreich ermöglicht, digital zu werden.“ Seit Mitte 2005 gebe es auch in Gmunden eine digitale Warte für die Laufkraftwerke. Früher waren die Kraftwerke bemannt, mittlerweile werden sie digital gesteuert.

  • 3 Was ist ein selbstheilendes Netz?

Wird im Stromdatennetz ein schadhafter Punkt entdeckt, wird dieser durch Schaltaktivitäten so weit eingegrenzt, dass der ursprüngliche Schadensort herausgeschalten wird und stromlos ist. Alle anderen umliegenden Punkte sind durch Ersatzschaltmaßnahmen wieder am Netz, der schadhafte Teil durch Fernsteuerung und Fernschaltwirkung herausgetrennt. „Dafür braucht man Algorithmen, die robust funktionieren müssen. Wenn durch ein großes Ereignis wie einen Sturm oder einen Unfall etwas stillgelegt werden sollte, braucht man quasi nicht mehr die ganze Mannschaft zusammentrommeln, die sich um das Problem kümmert. Das funktioniert durch die Algorithmen automatisch“, so Steinecker.

  • 4 Wie kann der „Smart Meter“ helfen, Energiekosten zu senken?

Der Smart-Meter (AMIS) ist ein intelligenter Stromzähler, welcher eine digitale Datenübertragung ermöglicht. Das automatische Mess- und Informationssystem kann den Kunden neue Tarife, Produkte und Services zur Energieeffizienz und zur Reduktion der Energiekosten anbieten. Der Ausbaugrad liege mittlerweile knapp bei einer halben Million Stromzähler. Wie viel man sich damit tatsächlich erspare liege daran, wie energiespar-affin eine Familie ist, so Steinecker. „Das wirklich Teure ist, wenn ich viele Sachen gleichzeitig laufen habe. Wenn man den Herd, die Sauna und die Poolbeheizung gleichzeitig laufen lässt, entsteht ein Leistungsgebirge und man erspart sich nichts. Wenn ich aber statt der hohen Gleichzeitigkeit die Prozesse hintereinander mache, dann schon. Die Logik hinter dem Home-Automation-System ist: Wenn ein Gerät gerade am Netz ist, wird ein anderes, das ich momentan nicht brauche, weggeschalten. Ich komme zwar auf den gleichen Verbrauch, aber nur mehr etwa auf ein Zehntel der gleichzeitigen Leistung. Und die Leistung ist ja das Teure.“

  • 5 Werden in Zukunft Konzernbilanzen und Auswertungen des Controllings durch Künstliche Intelligenz gemacht?

„Hundertprozentig“, sagt Steinecker. Automatisierungen mit Künstlicher Intelligenz seien dann sinnvoll, wenn man ständig wiederkehrende Prozesse in einer hohen Häufigkeit mit kluger Software mit hoher Zuverlässigkeit in die Verarbeitung bringe. „Wir arbeiten mittlerweile auch mit Robotic-Software beim Informieren unserer Kunden. Wenn wir etwa ein Gebiet bewerben, kommunizieren wir, was wir dort alles machen. Mit Robotic-Software über SMS oder E-Mail informieren wir dann unsere Kunden über die verschiedenen Schritte der Entwicklung.“

  • 6 Wie groß ist die Gefahr und Konkurrenz, wenn Big Player wie Amazon oder Alibaba in den liberalisierten Energiemarkt einsteigen würden?

„Ich habe vor Alibaba und Amazon einen riesigen Respekt und sehe da in der Tat eine Challenge auf uns zukommen“, so Steinecker. Es müsse gelingen, den Kunden ein besseres Verständnis für die Notwendigkeit einer lokalen Stromversorgung und der damit einhergehenden Versorgungssicherheit näherzubringen. Das sei in vielen anderen Bereichen genauso, sagt Steinecker: „Wenn wir es dem Kunden zum Beispiel nicht verständlich machen können, dass er seinen eigenen Wirtschaftsstandort gefährdet, wenn er sich seine Sportschuhe nicht beim Sporthändler nebenan kauft, sondern sich fünf Paar auf Amazon bestellt und vier Paar wieder zurückschickt, dann bekommen wir ein Problem und die Konkurrenzsituation spitzt sich zu. Genauso ist es bei der Stromversorgung auch.“_

#Ähnliche Artikel

Wo Ideen statt Container gehandelt werden

Die Zusammenarbeit von Großunternehmen mit Start-ups gilt bereits seit längerem als Erfolgsrezept für die Schaffung von Innovationen. Es gibt kaum noch Industriebetriebe, die ihre Fühler nicht bereits in Richtung Start-ups ausgestreckt haben. Acht oberösterreichische Leitbetriebe gehen nun mit dem OÖ Inkubator Tech2b einen Schritt weiter und haben beim Handelshafen Pier4 angedockt.

Wenn das die alten Römer wüssten …

Sicherlich, die antiken Kulturen waren die Vorreiter ihrer Zeit, die römischen Aquädukte eine architektonische Pionierarbeit. Der Glanz der ewigen Stadt in Sachen Trinkwasserversorgung ist jedoch längst verblasst. In Linz etwa schaffte man in gut 125 Jahren den Sprung vom „schlechten Brunnenwasser“ zu – laut eigenen Angaben – „Europas bestem Trinkwasser“. Das wird mittlerweile vollelektronisch mit Messsonden überwacht und regelmäßig auf Herz und Nieren geprüft. Da würden selbst die alten Römer vor Neid erblassen.

Gut Ding braucht Weile …

Um 7,2 Millionen Tonnen CO2 sollen die Emissionen im Verkehr bis 2030 gesenkt werden. Das sieht die Klima- und Energiestrategie #mission2030 der Bundesregierung vor. Bis 2050 soll unser Mobilitätssystem komplett aus regenerativen Quellen gespeist werden. Aber wie realistisch ist das aus heutiger Sicht?

Am Ende der Welt? Im Zentrum der Innovationen!

Wer schon mal mit einem Airbus A380 oder einer Boeing 747 geflogen respektive mit einem Audi, BMW oder Mercedes gefahren ist, hatte bereits Kontakt mit dem größten Aluminiumhersteller Österreichs: Der Amag Austria Metall. Am Standort im oberösterreichischen Ranshofen spricht CEO Helmut Wieser über innovative Ideen, schöpferische Zerstörung und sein großes Vorbild, die Formel 1.

Musterschüler Oberösterreich?

In welchen Bereichen ist der oberösterreichische Wirtschaftsstandort Klassenprimus, wo braucht er noch Förderunterricht? Das haben wir Produktionsunternehmen in ganz Oberösterreich gefragt. Landeshauptmann Thomas Stelzer und Landeshauptmann-Stellvertreter Michael Strugl nehmen zu den Kritikpunkten von Unternehmen und Interessensvertretungen Stellung, zeigen Stärken und Schwächen des Standortes auf und argumentieren die Notwendigkeit des potentiellen Standortentwicklungsgesetzes.

44 Unternehmen mit ausgezeichnetem Erfolg

Der Zweite ist immer der erste Verlierer? Falsch. Es kann auch mehrere Gewinner geben. Im Falle von „Österreichs Beste Arbeitgeber“, ausgezeichnet vom Forschungs- und Beratungsnetzwerk „Great Place to Work“, sind es heuer sogar 44. Es sind Unternehmen, die sich nicht selbst als solche bezeichnen, sondern denen ihre eigenen Mitarbeiter so ein gutes Zeugnis ausstellen.

Abflug!

Die weltweite Anzahl der Flugzeuge wird in den nächsten Jahren stark zunehmen, die zwei großen Flugzeugbauer Airbus und Boeing wollen ihre jährliche Stückzahl von 1.500 auf bis zu 2.300 erhöhen. Gute Aussichten für den Flugzeugzulieferer FACC mit Sitz in Ried im Innkreis, der zu den 20 größten der Welt gehört und bei allen neuen Flugzeugmodellen vertreten ist. Vorstandschef Robert Machtlinger über die dafür notwendigen Vorbereitungen und warum das Staustehen in Großstädten vielleicht schon bald der Vergangenheit angehören könnte.

„Ohne Mensch keine Automatisierung“

Warum spielt der Faktor Mensch in Automatisierungsprozessen eine so große Rolle? Was ist der aktuelle Stand zum Einsatz von Robotern in der Industrie? Und welche Veränderungen der bisherigen Arbeitswelt werden dadurch künftig auf uns zukommen? Wir diskutieren mit drei Experten.

Was Riedersbach im Innviertel mit Frankfurt verbindet

Die Energie AG plant in Riedersbach im Bezirk Braunau einen Rechenzentren-Hub. Passend zum 50. Geburtstag des Internets organisierte das Energieunternehmen eine Reise in die Gigabitcity Frankfurt am Main zum größten Internetknoten der Welt.

Was wäre, wenn …

"Kanzlergattin geht gar nicht“, stellte Eveline Steinberger-Kern fest, als ihr Mann Christian Kern im Mai 2016 Bundeskanzler wurde. Sie wolle sich nicht über den Beruf ihres Mannes definieren. Zwar wurde sie damals der breiten Öffentlichkeit erst so richtig bekannt, aber die beeindruckende Karriere hatte sie auch davor schon gemacht. Was anders gewesen wäre, wenn sie den Karriereweg als Mann gegangen wäre und wie sie auf ein Ibiza-Video mit ihrem Mann reagiert hätte, verrät die 47-jährige Unternehmerin und Mutter bei einer Reihe von „Was wäre, wenn“-Fragen.

Roboter ante portas

Vor den Toren von Linz hat die Österreichtochter des Roboterbauers Kuka ihre neue Niederlassung bezogen. Das Gebäude bietet mehr Platz, mehr Möglichkeiten und mehr Wohlfühlfaktor, ist CEO Erich Schober überzeugt. Und genau das brauche man, um Mitarbeiter und Kunden zu begeistern.

„Wir müssen uns eine eigene Ausbildungs-Academy leisten“

Das Wort „Fachkräftemangel“ kann schon niemand mehr hören, sind sich die drei Eigentümer Johannes Grabner, Gerhard Kornfelder und Alfred Griesbaum sowie der Geschäftsführer Markus Nuspl der Firma Rico einig. Zu Besuch bei einem der weltweit führenden Technologieanbieter in der Herstellung von Spritzgusswerkzeugen sowie Automatisierungskomponenten für Elastomere und Kunststoffprodukte in Thalheim bei Wels erzählen die vier, warum man das Thema aber trotzdem immer wieder ansprechen muss und was die interne „Rico Academy“ damit zu tun hat.

Mehr als nur ein Arbeitsplatz

In Co-Working-Spaces können Jungunternehmer auf vorhandene Infrastruktur zurückgreifen, netzwerken, arbeiten – und fühlen sich im Gegensatz zum Home-Office beim Kaffeetrinken nicht alleine. Weltweit ist das Konzept auf dem Vormarsch. Aber wie arbeitet es sich eigentlich in solchen Büros? Wir haben den „Workspace“ in Wels getestet – der eigentlich kein klassischer Co-Working-Space ist.

"Verkaufen kam nicht in Frage"

Vor rund zweieinhalb Jahren hat Georgia Rohrhofer-Meinhart, die Nichte von Firmengründer Walter Meinhart, die Geschäfte beim österreichischen Marktführer für Kabeln und Leitungen, Meinhart Kabel aus St. Florian, übernommen. Gemeinsam erzählen Onkel und Nichte, warum man immer in Oberösterreich geblieben ist, wie man als studierte Romanistin und Journalistin Geschäftsführerin in der Kabelbranche wird und wie die Übergabe ablief.

Wasserkraft kräftig gefördert?

Es versorgt rund 5.700 Haushalte, kann 40 Kubikmeter Wasser pro Sekunde verarbeiten und produziert jährlich 20 GWh Strom: Das vor 110 Jahren im Jugendstil erbaute Wasserkraftwerk Steyrdurchbruch. Bei einer WKOÖ-Medienfahrt der Sparte Industrie wurde nicht nur das Kraftwerk besichtigt, sondern auch über die Notwendigkeit von Investitionen in Wasserkraft diskutiert.

Wo nicht nur Gebäude für die Zukunft ausgestattet werden

Die EBG ist mit fünf Standorten und 430 Mitarbeitern einer der größten Gebäude- und Anlagentechniker in Oberösterreich. Ein Gespräch mit dem scheidenden und dem zukünftigen Geschäftsführer über die Aufstellung eines traditionsreichen Unternehmens für die Zukunft.

Hallo, kluger Charakterbau!

Vom Zweckbau zum intelligenten Aushängeschild. Industrie- und Gewerbebauten sind längst keine muffigen architektonischen Randfiguren mehr, im Gegenteil: Smart und schön lautet die Devise des modernen „Businessbaus“. Harald Föttinger, Geschäftsführer der Peneder Business Unit Bau| Architektur, sowie Oskar Kern und Johannes Wagner, Geschäftsführer des Anlagenbauers EBG, über den Industrie- und Gewerbebau von heute.