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Wer geht schon gern ins Krankenhaus? Naja, also …

Im funkelnagelneuen OP-Saal herrscht reges, aber ruhiges Treiben. Jeder weiß, was er zu tun hat, es wird gegrüßt, gelächelt, geplaudert. Fast könnte man meinen, die Gruppe trifft sich, um gemeinsam eine kleine Familienfeier (Dresscode grün) vorzubereiten. Nur, dass es keine Feier ist, die bevorsteht, sondern eine Operation. Und demnach keine Muffins und Servietten, sondern Skalpell und sterile Tupfer gereicht werden. Herr H. wird mit modernster Technologie sanft auf den OP-Tisch befördert. Er zittert ein bisschen. Noch nie wäre jemand auf die Idee gekommen, ihn als Angsthase zu bezeichnen, aber diese völlige Aufgabe der Selbstkontrolle durch die Narkose, die verängstigt ihn. „Eine Operation ist eine außergewöhnliche Situation. Da muss ich als Patient darauf vertrauen können, dass die Leute, die mich betreuen, das aus ganzem Herzen machen“, erklärt Josef F. Macher. Und um dieses Vertrauen gewinnen zu können, reiche es nicht, beim Eingang eine Tafel mit den Worten „Bei uns steht der Mensch im Mittelpunkt“ aufzustellen. „Das ist ein netter Marketingsatz, aber damit fühlt sich noch kein Mensch wohl. Das kann man nur im Erleben wahrnehmen.“

Was Gefühle bewirken können

Wenn hier also eine Hüft-OP am Plan steht, dann geht es nicht nur darum, dass jemand ein neues Hüftgelenk eingesetzt bekommt. Also ja, klar, medizinisch gesehen geht es genau darum. Aber das sei zu wenig, ist Macher überzeugt. „Medizin kommt aus der Historie von ‚sich darum kümmern‘, von fast seelsorgerischer Arbeit, vom Zuhören“, erklärt er. Am OP-Tisch liegt nicht einfach eine Hüfte. Am OP-Tisch liegt ein Mensch. Mit Ängsten und Sorgen. In einer Situation, die ihn stresst. Den einen mehr, den anderen weniger. „Das bedeutet für uns, dass wir Sensibilität entwickeln müssen, um zu spüren, was der Mensch jetzt braucht, damit er sich entspannen kann. Jeder einzelne von uns ist Seelsorger und Psychologe dazu – jeder Mitarbeiter bis hin zu jedem Facharzt“, so Macher. Immer mehr Studien bezeugen, dass das menschliche Immunsystem in ständiger Wechselwirkung mit Gefühlen, Gedanken und Verhalten steht. Seelische Ausgeglichenheit, inneres Wohlbefinden und Optimismus können demnach die Abwehrkräfte mobilisieren.

Josef F. Macher wollte daher ein Haus schaffen, wo vom ersten Moment des Ankommens über die Wohlfühlatmosphäre im Zimmer, den Geschmack des Essens, die Behandlung im OP-Saal bis hin zum Weg nach Hause alles dazu beiträgt, dass der Mensch als Ganzes gesund werden kann. Und dass sich die Menschen, die hier arbeiten, genauso wohlfühlen und ihre Talente mit großer Freude ausleben. „Unser Gast ist der Patient mit seinem Arzt. Und unsere Klinik ist Dienstleister für die beiden“, erklärt Macher. „Wir stellen alles zur Verfügung – von der Rezeption über die kulinarische Verpflegung bis zum OP-Saal. Intern haben wir hochqualifizierte Stationsärzte und Anästhesisten, Pflege- und Servicekräfte. Jeder trägt mit seiner Profession etwas Wichtiges zur Genesung bei.“ Und ob das Haus erfolgreich geführt wird, sei vor allem an einem Parameter messbar: „Wenn die beiden – also Patient und Mitarbeiter – rausgehen und sagen: ‚Mir geht’s gut!‘“ Dieses „Mir-geht’s-gut-Gefühl“ will Macher auch mit der Einrichtung der Klinik verstärken. „Und deshalb hat das Haus kein Krankenhauseinrichter, sondern ein Wohneinrichter ausgestattet.“ Im Mittelpunkt stand die Frage „Was entspannt?“. Die Antwort darauf zieht sich bis hin zu den Bildern in den Zimmern

Gedanken von Josef F. Macher

Die meist gehörte Frage in meinem Beruf_ Wie geht’s Ihnen? Das Gleiche, was ich frage.

Selbst gehe ich zum Arzt, wenn_ Oh, wir Mediziner sind die schlechtesten Patienten (lacht). Aber ich gehe selbst auch alle zwei Jahre zu unserem Gesundheits-Check.

Niemals verzichten könnte ich auf_ Mein Gott, auf so vieles nicht. Diese Aufgabe hier, die würde mir wirklich fehlen. Und was mir genauso fehlen würde: gutes Essen und guter Wein in einer Runde mit Menschen. Allein auf einer Insel, das wäre tödlich für mich.

Ein Jahr Auszeit würde ich verbringen in_ Italien. Venezien, Lombardei oder Toskana. An Italien liebe ich das Leben draußen, die Melodie der Sprache – und dass die Menschen unheimlich viel reden.

Das beste Gesundheitselixier_ ist die Zufriedenheit. Verbunden mit einem guten Gläschen Wein (lacht) – meine Frau ist langjährig erfahrene Weinsommeliè. Also das Glas Wein ist jetzt kein ärztlicher, sondern ein freundschaftlicher Rat.

Erfolg ist_ ein Mix aus Einsatz, Ehrgeiz, Mut und Expertise, die man ständig pflegen muss. Und ein Stück Glück. Manche Dinge gehen sonst einfach nicht auf.

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