Stich.Wort
Leistung – wenn Sie nur ein einziges Wahlversprechen einhalten dürften, welches wäre es?
MAHRIch denke, Leistung ist ein ganz entscheidender Aspekt und hat bei mir persönlich deshalb einen hohen Stellenwert, weil wir nur so etwas schaffen können. Die Generationen vor uns haben uns gezeigt, was durch Leistung alles möglich ist, und das müssen wir wiederum den nachfolgenden Generationen vermitteln. Das muss unser Versprechen und unsere Aufgabe sein.
Heimat – was ist Ihnen persönlich an Ihrem Zuhause beziehungsweise Ihrer Heimat am wichtigsten?
MAHRAn Österreich, meiner Heimat, ist es mir am wichtigsten, dass unsere Werte und Gesetze eingehalten werden – darauf lege ich großen Wert. Wir leben in sehr geordneten Bahnen. Diese Strukturen möchte ich auch für die Zukunft sichern, damit wir weiterhin dieses Zusammenleben genießen können.
Sicherheit – durch den Terroranschlag in Wien und das Thema Gewalt gegen Frauen ist die Diskussion über die Sicherheitspolitik gefühlt so präsent wie noch nie. Im Mai gab es sogar einen Sicherheitsgipfel. Worauf wird es Ihrer Meinung nach ankommen?
MAHRWir müssen das Thema Sicherheit weitaus mehr in den Fokus rücken. Das Ganze wurde durch die Pandemie natürlich leider etwas in den Hintergrund gedrängt. Aber ich bin der Meinung, dass gerade bei der Gewalt gegen Frauen oder auch bei diesen Terroranschlägen die Regierung tatsächlich Verantwortung zu übernehmen hat. Wir müssen Gesetze entwerfen, die dafür sorgen, dass solche Probleme in Zukunft mehr oder weniger ausgeschlossen sind. Wir werden es leider nie hundertprozentig verhindern können. Aber wir brauchen für unsere Bevölkerung definitiv mehr Sicherheit. Die Vorfälle in der letzten Zeit haben eines gezeigt: Wir haben an dieser Stelle starken Nachholbedarf.
Erfahrungs.Schatz
Sie gestalten seit über 30 Jahren die Politik in Österreich mit. Wie hat die Politik wiederum Sie geprägt?
MAHRIch komme ursprünglich aus der Privatwirtschaft und die Politik hat mich insofern geprägt, als ich von beiden Seiten einen großen Erfahrungsschatz mitnehmen kann. Ich glaube, die Symbiose ist sogar gewissermaßen wünschenswert. Denn es ist einerseits wichtig, aus erster Hand zu verstehen, wie die Wirtschaft funktioniert, und das dann andererseits auf die Politik zu übertragen. Manchmal wäre es meiner Meinung nach hilfreich, wenn mehr Politiker nicht nur von der einen Seite geprägt wären.
Als Natur- und Tierfreund kümmern Sie sich privat um Ihre Schafe, Hühner und Bienen. Auch der Umweltschutz ist Ihnen wichtig. Was verbindet Ihr Hobby mit Ihrem Beruf und wo liegen umgekehrt die größten Unterschiede?
MAHRJeder Mensch braucht einen Ausgleich, bei dem er herunterkommen und neue Ideen sammeln kann. Für mich hat die Natur und damit auch das Thema Umweltschutz privat wie beruflich einen sehr hohen Stellenwert. Ich habe das Glück, dass ich mir einen grünen Rückzugsort schaffen konnte, an dem ich mich um all meine Tiere kümmern kann – das ist mein Ausgleich.
Wie gelingt es Ihnen, die Politik, Ihr Unternehmertum, und Ihr Privatleben unter einen Hut zu bringen?
MAHRDer Tag ist lang. Ich stehe um sechs Uhr in der Früh auf und bin anderthalb Stunden später im Büro. Was darunter natürlich etwas leidet, ist ohne Zweifel das Privatleben. Gerade wenn man beispielsweise abends noch beruflich unterwegs ist. Mir ist es aber ein großes Anliegen, die gemeinsame Zeit dafür umso intensiver zu nutzen.
Sinn.Fragen
Woran sollen sich die Menschen in 30 Jahren erinnern, wenn Sie an Ihre Amtszeit denken?
MAHRErstens bin ich es gewohnt, sparsam zu sein. Auch in meiner Politik versuche ich daher immer, verantwortungsvoll mit Geld umzugehen. Wir müssen uns ganz sicher sein, dass Ausgaben sinnvoll sind. Zweitens müssen wir für die Zukunft unsere Umwelt und Natur schützen. Drittens spielt das Thema Sicherheit für mich eine große Rolle. Nicht nur in Bezug auf Kriminalität, sondern in Zeiten wie diesen auch bei der Versorgung und Infrastruktur. Für meinen Einsatz in diesen Punkten möchte ich den Leuten im Gedächtnis bleiben.
Welcher besondere berufliche Moment ist Ihnen bisher in Erinnerung geblieben?
MAHRDiesen „einen Moment“ hatte ich in der Form noch nicht. Für mich ist es der ständige Kontakt mit der Bevölkerung. Wenn ich im Austausch mit den Menschen positives Feedback erhalte, weiß ich, dass ich etwas richtig mache.
Machen Sie sich manchmal Gedanken um ein mögliches Kürzertreten? Wie soll Ihr Leben nach der Politik aussehen?
MAHRIch habe derzeit so viel Power, darüber mache ich mir noch keine Gedanken. Wenn es aber mal so weit sein wird, dann weiß ich jetzt schon eines: Ich werde wieder in die Privatwirtschaft wechseln. Der Mensch braucht eine Beschäftigung – das wird für mich auch nach der Politik so bleiben._