×


Wir wollen dir schreiben ...

... und zwar pünktlich donnerstags.


Der Newsletter ist kostenfrei und kann jederzeit abbestellt werden.

Deepdive: Marketing und Künstliche Intelligenz

Die Merkur Spiel-Arena Düsseldorf, das Fußballstadion von Fortuna Düsseldorf mit 54.600 Sitzplätzen, wurde am 31. August zweckentfremdet. Vier Bühnen wurden aufgebaut, um statt Fußballstars große Marken und technische Innovationen in den Mittelpunkt zu rücken. Mastercard, Vodafone, Beierdorf, L’Oreal, Axel Springer, Porsche, Adobe, Rewe, Lufthansa, Boeing und viele weitere Brands präsentierten beim „Markenfestival 23“ ihre innovativen Ansätze in der Markenbildung. Als Speaker auf der Bühne auch zu finden: zwei österreichische Unternehmen. Die BKS Bank (3-Banken-Gruppe) und Newsadoo gemeinsam mit SAP. Themenschwerpunkt: Künstliche Intelligenz im Marketing.

Es war alles da, was in der Markenwelt Rang und Namen hatte. Über 400 Fachleute und 80 hochkarätige Speaker:innen trugen zum lebendigen Austausch über Markentrends bei. Der Rahmen, der dem Event durch das riesige Fußballstadion gegeben wurde, war außergewöhnlich. Auf der Bühne im Stadioninnenraum zeigten die ganz großen Brands ihre aktuellen und innovativen Projekte. Eine der zentralen Fragen: Wie können Brands KI für ihren Markenaufbau einsetzen und warum sind personalisierte Inhalte für die Markenbindung so wichtig? Benjamin Koch von SAP und Robert Kanis von Sybit präsentierten gemeinsam mit David Böhm, CEO des Linzer Techunternehmens Newsadoo, auf der KI-Bühne die Hintergründe zu einem Projekt, das Newsadoo für SAP umgesetzt hat.

Was Marken ausmacht

Benjamin Koch definierte den Begriff Marke als „die Summe aller Eindrücke, die ein Markenname bei Kund:innen hervorruft“. Mit einer österreichischen Erfolgsmarke und dem unvergessenen Sprung von Felix Baumgartner aus der Stratosphäre brachte er dazu ein prägendes Beispiel. Die tägliche Sichtbarkeit einer Marke in der Wahrnehmung der Kund:innen in Form von qualitativem Content, Produktfeatures oder überraschenden Innovationen ist für ihn ein wichtiger Baustein, um Kund:innen upsellen zu können und die Bindung zur Marke zu stärken. Bei SAP besteht der Kontakt zu Endkund:innen oft über Vertriebs- und Umsetzungspartner, wo die Marke und Produkte wie „SAP CX“ oft weniger Präsenz bekommen. Gemeinsam mit dem Salespartner Sybit hat SAP daher ein Projekt gestartet, um die Endkund:innen täglich noch aktiver mit qualitativem Content bespielen zu können. Die technologische Lösung dafür: Newsadoo aus Österreich.

Am Markenfestival gab Newsadoo-Gründer David Böhm detaillierte Einblicke in die KI-Technologie. Seit mehr als fünf Jahren wird im Bereich Künstliche Intelligenz geforscht und es wurden KI-Modelle entwickelt, die es für Marken und große Organisationen nun ermöglichen, Zielgruppen vollautomatisch mit relevantem Content zu bespielen. „An unser System werden täglich weitere Quellen angebunden wie Fachmedien, Newscenter von Unternehmen, Blogs bis hin zu Newsportalen und Tageszeitungen. Wir holen den Content in Echtzeit vollautomatisch ab und extrahieren täglich aus den rund 100.000 Artikeln alle möglichen Informationen wie beispielsweise, um welche Personen, Unternehmen, Orte oder Themen es in den Beiträgen geht. Daraus entsteht im Hintergrund eine riesige Datasphere, die alle Beiträge in Beziehung setzt und die Basis für alle Newsadoo-Funktionen und -Produkte darstellt.“

Zielgruppen zielgenau erreichen

Mittels intelligenter Algorithmen können Zielgruppen punktgenau mit Content bespielt werden, so wie es Kund:innen sich wünschen. Es können die Quellen definiert werden, die zugelassen werden sollen, es wird über „Tags“ ein inhaltlicher Korridor definiert und dann kann das News-Modul mittels eines Quellcodes binnen Minuten in jede App, Webseite oder Intranetlösung des Kunden integriert werden, wo es dann in Echtzeit vollautomatisch den relevanten Content ohne weiteren Aufwand einspielt. Der führende SAP-Partner Sybit im Bereich „Customer Experience Lösungen“ mit rund 200 Berater:innen hat das SAP-Modul von Newsadoo in die eigenen Kanäle integriert. Die Implementierung sei tatsächlich eine Sache von wenigen Minuten gewesen, erzählte Robert Kanis von seinen Erfahrungen aus der Projektumsetzung. Die Abstimmung mit Newsadoo war binnen zwei halbstündiger Video-

calls erledigt. Benjamin Koch von SAP fasste abschließend zusammen: „Künstliche Intelligenz ist wichtig, um zielgerichtet kommunizieren zu können. Wir haben hier eine Lösung bekommen, die im Hintergrund sehr komplex ist, aber in der Anwendung und im Einsatz sehr simpel und hilfreich.“ In Düsseldorf waren viele lobende Worte für eine österreichische Technologie zu hören, die immer breitere Anwendung findet.

Gleich danach präsentierte die österreichische BKS Bank der 3-Banken-Gruppe ihre KI-basierte Lösung für schnelle Videoproduktionen, die das Unternehmen seit rund einem Jahr in ihrer Unternehmenskommunikation einsetzt. Marion Jester, Kommunikationschefin der BKS Bank, sprach frühere personelle wie budgetäre Ressourcenprobleme an, beim gleichzeitigen Wunsch nach mehr Videocontent. Einzelne Videos waren Großprojekte mit Agenturen, die viel Geld und Zeit in Anspruch nahmen. Mittlerweile werden die Videos inhouse produziert, die Kosten der rund fünfzig Videos jährlich sind überschaubar. Als Beispiel nannte sie die letzte Quartalsversammlung, wo sie selbst binnen zehn Minuten ein Video dazu erstellen konnte.

KI als Sparringspartner

Ein weiteres spannendes KI-Projekt auf der Bühne: eine zu 100 Prozent KI-entwickelte Kampagne für Afri-Cola. Die deutsche Agentur WvonZ setzte eine komplett mittels KI-Softwarelösungen entwickelte Kampagne für die mutige Marke um. Die Webseite wurde dadurch monatlich komplett umgestaltet und es wurden unzählige Sujets und Texte dafür mittels KI generiert. Für Friedrich von Zitzewitz, Partner und Managing Director von WvonZ, sind die genutzten Tools neue Sparringspartner in der Kreation. Sein Team von rund fünfzig Kreativen könne sich den Arbeitsalltag ohne diese KI-gestützten Tools gar nicht mehr vorstellen.

Das Fazit: Die Möglichkeiten von Künstlicher Intelligenz werden in den Marketingabteilungen der großen Marken sehr intensiv diskutiert. Diese experimentieren im großen Stil. Die Meinungen beim Markenfestival gehen dabei nicht sehr auseinander. Der Tenor: KI ist gekommen, um zu bleiben. Angst ist unangebracht. Der Umgang mit den Tools will aber gelernt sein._

Wir haben KI-Modelle entwickelt, die es nun ermöglichen, Zielgruppen vollautomatisch mit relevantem Content zu bespielen.

David Böhm Gründer, Newsadoo

Künstliche Intelligenz ist wichtig, um zielgerichtet kommunizieren zu können.

Benjamin Koch Customer Experience, SAP Deutschland

#Ähnliche Artikel

„Ohne Mensch keine Automatisierung“

Warum spielt der Faktor Mensch in Automatisierungsprozessen eine so große Rolle? Was ist der aktuelle Stand zum Einsatz von Robotern in der Industrie? Und welche Veränderungen der bisherigen Arbeitswelt werden dadurch künftig auf uns zukommen? Wir diskutieren mit drei Experten.

Wenn die Fabrik ihr „Hirn“ einschaltet

16.000 Tonnen Stahl, Edelstahl und Aluminium werden hier durch die Synergie aus Mensch und Maschine jährlich verarbeitet. Wo? Im Mekka der Stahlbranche: Oberösterreich. Genauer gesagt bei AHZ Components. Seit der Gründung im Jahr 1999 setzt der Lohnfertigungsbetrieb aus Sipbachzell auf Maschinen des Schweizer Herstellers Bystronic. Über eine außergewöhnliche Zusammenarbeit zwischen Hemdsärmeligkeit, Präzision und Serviceorientierung.

KIss it? KIck it? KIll it? - Der richtige Umgang mit einem ständig ausbrechenden Vulkan

Vor wenigen Monaten für viele noch eine abstrakte Zukunftsvision, mittlerweile längst in vielen Unternehmen etabliert: Künstliche Intelligenz hat sich in der Arbeitswelt im Eiltempo durchgesetzt – dabei hat der Wandel gerade erst so richtig begonnen. Warum es bei der Umsetzung vor allem auch auf das richtige Mindset ankommt, weiß Albert Ortig. Der Digitalisierungspionier unterstützt mit Netural Unternehmen bei der Implementation der Technologie und kennt klassische Fehler und Irrtümer. Ortig selbst hat sich als Teil des Startups NXAI kein geringeres Ziel gesetzt, als ein Large Language Model zu etablieren, das GPT und Co. in den Schatten stellen könnte.

Unsere jetzigen Limits sind erst der Anfang

Wohin werden sich AI-Tools in den kommenden Jahren entwickeln? Mit welchen rechtlichen und gesellschaftspolitischen Fragen müssen wir uns auf Basis dessen auseinandersetzen? Und warum stehen wir eigentlich erst ganz am Anfang der Entwicklungen? Wir haben bei zwei Experten des Software Competence Center Hagenberg, Michael Moser und Bernhard Nessler, nachgefragt.

Auf zu neuen Welten

Oder zumindest auf zu einer neuen „World“. Genauer gesagt: zur neuen „ETZI-World“. Denn mit diesem nächsten Meilenstein will das Generalunternehmen ETZI-Group spätestens 2025 in eine neue Ära starten. Und auch in Zukunft innovative Lösungen gegen steigende Baukosten, Lieferengpässe und den Fachkräftemangel schaffen. Über einen Familienbetrieb mit Ecken, Kanten und vor allem Visionen.

„Wir müssen diesen Wandel aktiv gestalten!“

Immer höher, immer weiter, immer schneller, immer alles und von allem noch mehr. Wir können in diesem Tempo weiterfahren, aber: „Dann werden wir gegen die Wand fahren.“ Eva-Maria Pürmayer ist überzeugt, dass es ein radikales Umdenken brauche. In der Wirtschaft, in der Politik, in der Gesellschaft und vor allem bei uns selbst. „Wir brauchen neue Wege. Gehen wir sie gemeinsam und gehen wir es gemeinsam an!“

Die Zukunft gehört der Empathie

„Die Geschwindigkeit der Veränderung hat heutzutage so stark zugenommen, dass man sich in der Arbeitswelt regelmäßig neu erfinden muss.“ Das ist für Markus Hengstschläger, Genetiker und wissenschaftlicher Leiter des Think Tanks Academia Superior, ein Fakt. Der beste Anlass also, um zu fragen: Wie kann man mit dieser Veränderung Schritt halten? Welche Kompetenzen braucht es? Und welche Jobs haben eigentlich noch Zukunft?

Innovationen für eine digitale Zukunft

Von Wasserstofftechnologien über Digital Economy und Wassernetzwerke bis hin zu Leichtbauflugzeugen und digitalen Beifahrern – wir stellen fünf Projekte unterschiedlicher Unternehmen und Organisationen vor, die sich schon heute mit den Themen der Zukunft beschäftigen und eine große Innovationskraft besitzen.

„Es wird kein Weg daran vorbeiführen“

Dass Künstliche Intelligenz nicht nur die Art, wie wir arbeiten, verändern wird, sondern auch die Art, wie wir uns fortbewegen, ist mittlerweile wohl keine Überraschung mehr. Doch schon mal darüber nachgedacht, dass sie auch mobilitätserweiternd für Menschen sein wird, die heute noch keinen Zugang dazu haben, und in hohem Maß auf die Nachhaltigkeit einzahlen wird?

5 Gründe für …

Eigentlich hätte dieses Format anders heißen sollen: Drei Gründe für und drei gegen dieses Tool für innovative Zeiterfassung und Dienstplanung – Planery. Aber irgendwie haben wir keine Gegenargumente gefunden. Daher eine kleine Planänderung und unser Testergebnis mit ausschließlich positiven Punkten.

In den Tiefen des Fachkräftemangels …

… taucht es sich ohne die passende Ausrüstung nur schwer. Die richtigen Benefits, attraktive Arbeitsbedingungen und immer wieder neue innovative Ansätze sind die überlebenswichtigen Sauerstoffflaschen, wenn man so will. Beim international tätigen Logistikunternehmen Dachser rüstet man sich am Standort in Hörsching für das „Haifischbecken“ im Kampf um Arbeitskräfte.

Was, wenn die Ideen ausgehen?

Gib mir 5! Nein, keinen klassischen High Five, sondern fünf neue Serviceformate. Mit genau diesen bietet die WKOÖ heimischen Betrieben gezielte Unterstützung in den frühen Phasen des Innovationsprozesses, hilft speziell bei der Ideenfindung und stärkt so die unternehmerische Innovationskraft. Ein Überblick.

Exportschlager Punkrock

Gründer:innen, die auf Schritt und Tritt für eine geplante Netflix-Doku begleitet werden, ein Recycling-Startup mit idealem Timing und eine Plattform, die Erlebnisse mit einem digitalen Ansatz noch interessanter gestalten will: Drei der spannendsten Jungunternehmen des Landes im Überblick.

Leichte Formeln für mehr Lebensfreude

Werkzeuge für einen besseren Schlaf, deutlich weniger Anfälligkeit für ein Burn-out, mehr psychische Resilienz oder ein gestärktes Herz klingen nicht nur gut, sondern heben auch die tatsächliche Lebensqualität. Dass das mit einer optimalen Nährstoffversorgung möglich sein kann, wollte das Gesundheitsunternehmen Biogena mit seiner Good-Health-Study aufzeigen, denn „Mängeldenken war gestern, Potentialentwicklung ist heute“.

Was fehlt uns denn?

Am Anfang ist es vielleicht nur ein Kopfschmerz. Oder Gedanken, die so wild im Kopf herumwirbeln, dass wir nicht schlafen können. Oder eine Müdigkeit, die schon am Vormittag angeschlichen kommt. Oder es ist nichts. Nichts, das wir bemerken, jedenfalls noch nicht. Beim Besuch in der neuen Biogena Plaza in der Wiener Operngasse erfahren wir, wie wir erkennen, was unserem Körper fehlt, und was wir brauchen, um uns zu wappnen: gegen Erschöpfung und gegen Krankheiten, die sich vorbeugen lassen. Denn der beste Zeitpunkt, uns um unsere Gesundheit zu kümmern, ist: jetzt.

Eine Prise Lombardei

Eine 404 Kilometer lange Landesgrenze verbindet Österreich und Italien miteinander. Was die beiden Alpenrepubliken wirklich vereint, ist dabei mehr als die Liebe zur Kulinarik, gutem Kaffee und den umliegenden Berglandschaften. Zwei Nationen, eine Erfolgsgeschichte und wie sie diese weiterschreiben möchten.

„Alle sollen Spaß bei der Arbeit haben“

Veränderung: Diese zeigt sich bei Sirocco, Teil der SCHAKO Group, nicht nur durch den Wechsel in der Geschäftsleitung. Die neue Führungskraft, Roger Hafenscherer, möchte die Vielfalt und Buntheit seines Teams am Standort Wien-Liesing weiterhin ausbauen. Dass seine Sparte als männlich dominiert gilt, hindert ihn nicht daran. Mit sozial kompetentem Auftreten, wechselseitiger Wertschätzung und Freude am Job möchte er schneller an dieses Ziel.

„Stehen erst am Anfang der Herausforderungen“

Die Zahl der Cybersecurity-Vorfälle steigt Jahr für Jahr an – der globale Schaden soll bis 2025 auf 10,5 Billionen Dollar steigen. Immer mehr Unternehmen werden mit Verschlüsselungstrojanern erpresst, durch die der Zugriff auf die eigene IT-Infrastruktur verloren geht. Für KMU kann der Schaden schnell sechsstellige Summen erreichen. Ebenfalls problematisch: Raubkopien und Reengineering. In Zukunft dürfte sich die Lage laut Expert:innen weiter verschärfen.