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Freistädter Unternehmen sichert Ikea-Stromversorgung

Das Freistädter Unternehmen Neoom setzte für die neue Ikea-Filiale in Wien einen Batteriespeicher für die Photovoltaik-Anlage um. Der Speicher kann im Falle eines Blackouts das Gebäude mit Strom versorgen und ist für das junge Unternehmen ein Vorzeigeprojekt. Gründer Walter Kreisel hat ambitionierte Ziele: Er will den monopollastigen Energiemarkt aufbrechen und die Energiewende beschleunigen.

Bei der Umstellung auf erneuerbare Energien ist das Hauptproblem die Verfügbarkeit von Wind, Sonne und Wasser. Oft wird zu wenig oder gar keine Energie produziert, dann wieder viel mehr, als verwertet werden kann. „Unsere intelligenten Speicher sichern die Verfügbarkeit von schwierig vorhersehbaren Energieleistungen und balancieren die Stromerzeugung“, sagt Walter Kreisel, Gründer des Freistädter Unternehmens Neoom.

Ein solcher Speicher wurde für die neue Ikea-Filiale am Wiener Westbahnhof umgesetzt. Für die Energie sorgen dort 280 Solarpaneele am Dach des Gebäudes, die eine Gesamtleistung von 88 kWp erzeugen. Die Speicherkapazität des Neoom-“Blokk“-Speichers beträgt 1,2 Megawattstunden. Im Falle eines Stromausfalls kann die Energieversorgung durch den Speicher für zwei bis sechs Stunden sichergestellt werden, überschüssige Energie kann intelligent an Gebäude in der Umgebung weitergeleitet werden. Die neue Filiale hat für den schwedischen Konzern auch abseits der Energiegewinnung eine Vorreiterrolle in Sachen Nachhaltigkeit: Insgesamt wurden 160 Bäume am Dach gepflanzt, in den Außenbereichen finden sich Freiflächen mit Grünpflanzen und Nistplätzen für Vögel oder Bienenstöcke. „Am Standort verfolgt man einen ganzheitlichen Ansatz – von der Produktion über den Verkaufsstandort bis zum Kunden nach Hause, über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg“, sagt Kreisel. „Wir wollen als Ikea jedes unserer Projekte besser machen. Das Thema Nachhaltigkeit ist ein Kernelement dabei – wir haben im Vergabeprozess das Potential der Neoom-Speicherbatterie erkannt und die Idee gemeinsam mit dem Unternehmen umgesetzt“, sagt Robert Charuza, Construction Project Manager von Ikea Austria.

Speicher amortisieren sich schnell

Für das junge Freistädter Unternehmen sei es eine große Herausforderung gewesen, in das bestehende Projekt die eigene, neue Technik zu integrieren und die Wirtschaftlichkeit darzustellen. „Wir konnten den Weltkonzern von der Investition in den Speicher, der mehr als eine halbe Million Euro kostet, und den damit verbundenen Einsparungen über einen langen Zeitraum überzeugen“, sagt Kreisel. Die intelligenten Stromspeicher seien keine klassische Ausgabe, sondern eher mit einem Bausparvertrag zu vergleichen. „Sie amortisieren sich nach einigen Jahren und liefern dreizehn bis fünfzehn Prozent Gesamtkapitalrendite“, erklärt Kreisel. Das Ikea-Projekt wurde zusätzlich gemäß den Standards aller globalen Sicherheitskonzepte umgesetzt. Kreisel: „Ikea ist ja in fast jedem Land der Erde vertreten, durch die Integration verschiedenster Konzepte können wir etwaige Folgeprojekte viel schneller ausrollen.“ Man hofft, ähnliche Projekte auch in zukünftigen Ikea-Bauten umsetzen zu können.

30 Prozent Wachstum im Monat

Neoom profitiert vom steigenden Umwelt- und Nachhaltigkeitsbewusstsein und will Lösungen für die Energiewende liefern – in Form von Energiespeichern, Ladespeichern und intelligenter Software. Seit der Gründung 2018 ist man auf mehr als 110 Mitarbeiter angewachsen. 65 davon wurden alleine in den vergangenen vier Monaten eingestellt. Zuletzt sicherte man sich elf Millionen Euro an Investments von verschiedenen Investoren, laut eigenen Angaben wächst man derzeit bis zu 30 Prozent im Monat. Die langfristigen Ziele des Unternehmens sind ambitioniert. „Wir tragen einen Teil dazu bei, dass die Gesellschaft weniger abhängig von fossilen Brennstoffen ist. Gleichzeitig wollen wir ein großes Unternehmen mit Sinn aufbauen, das an der Börse ist, um jedem den Zugang zu Investitionen am Energiemarkt zu ermöglichen“, sagt Kreisel. Der stark monopolistische Energiemarkt mit wenigen großen Spielern soll aufgebrochen werden.

Kreisel prophezeit in Zukunft einen starken PV-Boom und rät Menschen, sich beruflich in dem Bereich zu spezialisieren. „Wir brauchen Elektrotechniker. Und jeder, der bereits einer ist, sollte Solaranlagen bauen“, sagt Kreisel._

Wir wollen als Ikea jedes unserer Projekte besser machen. Das Thema Nachhaltigkeit ist ein Kernelement dabei.

Robert Charuza Construction Project Manager, Ikea

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