Wertschätzung, Benefits, Arbeitgebermarke … die Liste der typischen Schlagwörter ist in Zeiten des Arbeitskräftemangels lang. Aber wie viel Substanz steckt dahinter? Wie authentisch sind Employer-Branding-Kampagnen? Und worauf kommt es im modernen Recruiting an?
Versprich nur, was du halten kannst – sonst verlierst du Vertrauen und Glaubwürdigkeit.
Barbara Pertl
Employer-Branding-Spezialistin Job Marktplatz, willhaben
Spürbarkeit und Authentizität dürfen keiner guten Arbeitgebermarke fehlen.
Christian Wiedermann
Strategic Key Account Manager Jobs, willhaben
Unternehmen müssen eine bewusste Fehlerkultur leben.
Markus Zink,
Head of Jobs, willhaben
#Nachgefragt
bei Markus Zink , Head of Jobs, willhaben Wohin entwickelt sich der Arbeitsmarkt?
Homeoffice, Remote Work und flexible Arbeitszeiten sind inzwischen Must-haves. Womit hebt man sich in Zukunft vom Mitbewerb ab?
Markus Zink: Unsere Arbeitswelt hat sich in den letzten Jahren maßgeblich verändert – und damit auch die entscheidungsgebenden Faktoren, um sich bei potenziellen und bestehenden Mitarbeitenden als attraktiver Arbeitgeber zu positionieren. Kostenloser Kaffee oder ein Obstkorb sind Nice-to-haves, Homeoffice, flexible Arbeitszeiten und Co. werden mittlerweile von vielen vorausgesetzt. Viel eher müssen sich Unternehmen die Frage stellen, was sie einzigartig macht, wie sie sich vom Mitbewerb abheben und welche Werte und Visionen sie vertreten. Nur damit können sich Bewerber:innen und Mitarbeitende auch wirklich identifizieren.
Reskilling und Upskilling gewinnen an Bedeutung. Welche Rolle spielen Aus- und Weiterbildungen am modernen Arbeitsmarkt?
Markus Zink: In Zeiten von Digitalisierung, KI-Tools wie ChatGPT und weiteren Transformationsprozessen sind gezielte Weiterbildungsmaßnahmen relevanter denn je. Während beim Reskilling wie bei einer Umschulung von Grund auf neue Kompetenzen erlernt werden, geht es beim Upskilling darum, zusätzliche Fähigkeiten zu erwerben. Wichtig ist jedoch auch, die individuellen Kompetenzen jedes und jeder Einzelnen zu stärken, in ständigem Austausch voneinander zu lernen und eine bewusste Fehlerkultur zu leben. Auch das stärkt am Ende des Tages das Wir-Gefühl und die Möglichkeit, sich mit dem Unternehmen zu identifizieren.
Sie sagen: „Es geht darum, die verborgenen Schätze im Unternehmen zu heben und nach außen hin sichtbar zu machen.“ Was raten Sie all jenen, die das Gefühl haben, dass ihnen die richtige „Schatzkarte“ fehlt?
Markus Zink: Es gibt Zeiten, in denen es leichter geht, und Zeiten, die herausfordernder sind. Das liegt in der Natur des Menschen und von Unternehmen. In schwierigen Zeiten ehrlich und authentisch zu bleiben, ist das A und O. Wenn ich hier von Unternehmen spreche, meine ich vorrangig alle Führungskräfte und nicht etwa nur HR, People & Culture oder Employer Branding. Es ist primär Aufgabe der Geschäftsführung, herauszufinden, ob alle Führungskräfte gewillt sind, an einem Strang zu ziehen, sowie die definierte Strategie und Unternehmenskultur vorzuleben._