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„Ökonomie und Ökologie sind Turbozwillinge“

Ein nachhaltiger Standort ist von wirtschaftlichem Erfolg abhängig.

Joachim Haindl-Grutsch Geschäftsführer, Industriellenvereinigung Oberösterreich

2 Fragen an …

… Joachim Haindl-Grutsch , Geschäftsführer, Industriellenvereinigung Oberösterreich

  • 01 Die Coronakrise hat zum Teil bestehende wirtschaftliche Trends beschleunigt. Wie hat sich der Industriestandort Oberösterreich in puncto Nachhaltigkeit seit der Coronakrise entwickelt?

HAINDL-GRUTSCHDie Coronakrise ist eindeutig eine Bremse für den Klimaschutz, weil sie unendlich viel Geld kostet und zwar nicht nur den Betrieben, sondern vor allem auch der öffentlichen Hand. Dadurch ist jetzt weniger Geld für Umwelt- und Klimaschutz da. Natürlich hat diese Konjunkturankurbelung einen Investitionsboom ausgelöst, aber in der langfristigen Perspektive – und Klimaschutz ist keine Frage von zwei Jahren, sondern von vielen Jahrzehnten – ist es eine Frage des Geldes, weil die öffentliche Hand und die Betriebe viel in den Bau von Stromleitungen, Kraftwerken, Solarflächen und in die Wasserstoffproduktion investieren müssen. Wir müssen alle CO2-intensiven Industrieprozesse umstellen und das ist teuer.

  • 02 Sie sagen, dass eine „nachhaltige Energieversorgung und Umweltschutz nur in smarter Vernetzung von Ökonomie und Ökologie gelingen können“. Was genau meinen Sie damit?

HAINDL-GRUTSCHDas ist ganz einfach erklärt: Ohne eine erfolgreiche Wirtschaft, die durch Steuereinnahmen Geld in die öffentlichen Kassen spült, sind Klima- und Umweltschutz sowie Kreislaufwirtschaft gar nicht finanzierbar. Dort wo das Geld nicht da ist, kommt der Umweltschutz unter die Räder, was man in vielen ärmeren Ländern Asiens oder Afrikas sehen kann, wo der Kunststoffabfall in den Flüssen landet, anstatt recycelt zu werden. Umwelt- und Klimaschutz werden aber nicht durch Verbote sondern durch neue Technolgien und innovative Lösungen erzielt. Zur Erreichung der Klimaziele ist die Industrie also mit Sicherheit Teil der Lösung. Ein nachhaltiger Standort ist von wirtschaftlichem Erfolg und damit von der Wettbewerbsfähigkeit des Standortes abhängig.Nur dann sind Kreislaufwirtschaft, grüne Energieversorgung und CO2-freie industrielle Produktionsprozesse möglich.

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