×


Wir wollen dir schreiben ...

... und zwar pünktlich donnerstags.


Der Newsletter ist kostenfrei und kann jederzeit abbestellt werden.

Die Kunst, weiterzumachen

Die Coronakrise lässt keinen Stein auf dem anderen. In manchen Branchen sind diese Steine aber besonders harte Brocken – in der Kultur- und Veranstaltungsbranche zum Beispiel. Wir wollen von Kulturmanager Roland Pichlbauer wissen, wie es nun weitergehen soll und wie (system-)relevant Kultur eigentlich ist.

Am Weg zum Interview ereilt uns eine aktuelle Meldung: Oberösterreichs Landeskulturdirektor Reinhold Kräter tritt zurück, sein erster Stellvertreter ist Roland Pichlbauer. Ob dieser nun den Posten wohl übernehmen wird? „Ich werde ziemlich sicher ab 1. Juli zumindest interimistisch die Direktion leiten, bis die Ausschreibungen erfolgt sind und ein neuer Direktor oder eine neue Direktorin bestellt ist“, antwortet Pichlbauer. Ob er selbst eine Bewerbung abgeben wird, wisse er noch nicht. Ganz genau wisse er hingegen, dass ihm sein derzeitiger Aufgabenbereich großen Spaß macht: „Wir machen hier einen guten Job im Veranstaltungsbereich und das operative Arbeiten am Projekt ist sehr spannend.“

Das Spannende wird nun aber sein, wie Veranstaltungen und der gesamte Kulturbereich nach Corona überhaupt funktionieren werden?

Pichlbauer_Der Kulturbereich war einer der am härtesten betroffenen Bereiche in dieser Krise, die Branche ist vollständig zum Erliegen gekommen. Ich bin Teil des Krisenstabes und habe das Geschehen dadurch natürlich hautnah mitbekommen. Erst jetzt werden langsam wieder Veranstaltungen möglich, aber nicht in der Form, wie es vorher war.

Und das ist für viele vor allem eine finanzielle Herausforderung.

Pichlbauer_Ja, genau, die Frage ist: Schaffen es alle finanziell? Es gibt ja neben den institutionalisierten Betrieben wie staatlichen Museen oder Theatern, die vom Land oder Bund betrieben werden, diese große, bunte Palette der Kulturvereine. Und für die ist das natürlich noch viel härter, weil da eben keine Institution dahintersteht, die die finanziellen Einbußen abfedern kann. Hier muss man wirklich schauen, dass die nicht alle auf der Strecke bleiben. Die ergeben letztlich das interessante, vielfältige Bild der Kunst und Kultur in diesem Land.

Fast schneller als die Pandemie hat sich die Einsicht verbreitet, wer in unserer Gesellschaft systemrelevant ist: Pflegepersonal, Ärzte, Verkäufer, Landwirte, Polizisten – von Kulturschaffenden war nie die Rede. Wie relevant ist Kultur?

Pichlbauer_Kultur ist in dem Sinn systemerhaltend, weil sie lebenserhaltend ist. Was hat man in der Zeit getan, als man nur zuhause war? Man hat Bücher gelesen, Musik gehört, digitale Angebote konsumiert – das ist ja alles Kunst- und Kulturgenuss. Und wenn man diese geistige Nahrung weglassen würde, dann bliebe nicht sehr viel übrig. Dann existiert man einfach. Und insofern ist Kultur sehr wohl systemrelevant – in Kunst und Kultur werden sehr viele relevante Fragen behandelt, die eine Gesellschaft weiterentwickeln.

Eine dieser relevanten Fragen könnte sein: Wie verändert diese Krise die Gesellschaft? Wie wird die Kultur diese Frage aufnehmen und verarbeiten?

Pichlbauer_Das ist schon im Gange, da wird jetzt und in den kommenden zwei, drei Jahren viel passieren – in sämtlichen Ausprägungen von Kunst und Kultur. In der Planung der Landesausstellung 2021 werden wir dieses Thema auch berücksichtigen. Einer der Standorte wird sich nämlich mit dem Thema Arbeitswelt auseinandersetzen. Da werden Fragen aufgegriffen wie: Müssen große Bürokomplexe sein? Was haben wir durch die Krise in Sachen Homeoffice gelernt? Wie wirkte sich die Krise auf die Arbeitswelt aus?

Apropos Homeoffice: Wie ging es Ihnen damit?

Pichlbauer_Wir waren circa acht Wochen im Homeoffice – es war eine spannende Erfahrung. Ich behaupte sogar, dass die Effizienz nicht darunter gelitten hat – man kann sich im Homeoffice viel mehr auf das Wesentliche konzentrieren, die Gespräche zwischendurch fallen weg. Aber natürlich fehlt das Zwischenmenschliche, denn Arbeit ist auch ein Austausch. Und irgendwann stoßen Videokonferenzen auch an ihre Grenzen – kreative Arbeit ist schwierig auf diese Art. Aber Termine, die mit langen Reisen verbunden sind, kann man auch in Zukunft gut über Videokonferenzen abwickeln. Das ist sicher ein positiver Schluss, den man aus der aktuellen Situation ziehen kann.

„Kultur ist sehr wohl systemrelevant – in Kunst und Kultur werden sehr viele relevante Fragen behandelt, die eine Gesellschaft weiterentwickeln.“

Roland Pichlbauer Kulturmanager, Land Oberösterreich

Für ein eingespieltes Team war es natürlich einfacher, auf Videokonferenzen umzustellen, als für jemanden, der ganz neu in einem Bereich startet. So ging es Alfred Weidinger, der seine Stelle als Chef des Oberösterreichischen Landesmuseums genau zu Beginn der Coronakrise angetreten ist. Trotzdem sagt er: „So schwierig die Phase derzeit ist, sie begünstigt eine neue Denkweise.“ Welche Denkweise könnte das Ihrer Meinung nach in der Kultur sein?

Pichlbauer_Wir müssen die Projekte jetzt so denken, als wären die Maßnahmen noch gültig. Man muss da jetzt ganz neue Wege in der Kulturvermittlung gehen – das ist eine Herausforderung, aber letztlich entstehen so Dinge, die man in Zukunft weiterführen kann.

Das heißt, die Landesausstellung wird so geplant, dass sie auch mit Abstandsregeln funktioniert?

Pichlbauer_Ja, aber dass sie auch gleichzeitig nicht als Mindestvariante empfunden wird, wenn keine Maßnahmen notwendig sind. Das ist in der Planung jetzt die Kunst.

Und was ist inhaltlich bei der Oberösterreichischen Landesausstellung 2021 in Steyr geplant?

Pichlbauer_Wir gehen gerade auch in Steyr noch einmal ganz bewusst neue Wege. Mit dem Thema „Arbeit, Wohlstand, Macht“ versuchen wir, die ganze Stadt zu bespielen. Wir gehen nicht nur in drei Häuser und machen dort Ausstellungen, sondern wir integrieren die ganze Stadt in die Ausstellung. Wir erschließen neue Plätze, neue Wege und öffnen neue Perspektiven. Es wird konsumfreie Zonen geben, Rastzonen, Nachdenkzonen. Es wird ein großes Gesamterlebnis – vom Kulturellen bis zum Kulinarischen, das kann ich schon versprechen!_

#Ähnliche Artikel

Diversität: Keine Frage der Moral

Dass Diversität einen positiven Effekt auf den Unternehmenserfolg hat, belegen zahlreiche Studien. Ein Blick in die Führungsetagen Österreichs zeigt allerdings, dass dieser Wettbewerbsvorteil kaum genutzt wird. Wieso das so ist? Die beiden BDO Führungskräfte Petra Lahofer und Julia Leeb sind sich einig: Es braucht einen gesellschaftlichen Wandel. Bei BDO ist Diversität schon seit Längerem Teil der Unternehmensstrategie. Wie sich dadurch die Zusammenarbeit im Team verändert hat und welche Fragen sie zu dem Thema nicht mehr hören wollen, erzählen die beiden im Interview.

Die Musik der Zahlen

Als erste weibliche Vorstandsdirektorin in der 170-jährigen Geschichte der Sparkasse Oberösterreich hat Stefanie Christina Huber beruflich viel mit Zahlen zu tun. Was diese mit ihrer Leidenschaft für klassische Musik gemeinsam haben, wie sie für Harmonie in ihrem Team sorgt und welche Note sie in ihrer neuen Funktion hinterlassen will.

Was du heute kannst besorgen …

… das digitalisiere nicht erst morgen! Denn wenn es darum geht, bestehende Mitarbeitende zu binden und auch in Zukunft neue Talente für sich zu gewinnen, ist ein modernes Recruiting schon heute unerlässlich. Mit Vortura Solutions fokussieren sich Geschäftsführer Joachim Ortner und sein Team daher auf die digitale Mitarbeitergewinnung, die weit über klassische Stellenanzeigen hinausreicht.

PR

Karrierechancen bei Banner

Seit 1937 produziert das Familienunternehmen Batterien für Fahrzeuge aller Art. Damit die 785 Mitarbeitenden im Job einfach mal ihre „Batterien aufladen“ können, bietet Banner ein Gesundheitsprogramm, attraktive Arbeitszeiten und viele weitere Benefits.

PR

Karrierechancen bei Energie AG

Gemeinsam einen positiven Mehrwert für die Gesellschaft und die Umwelt schaffen. Dafür sucht die Energie AG Menschen, die nicht einfach irgendetwas arbeiten, sondern auch etwas bewegen wollen.

PR

Karrierechancen bei Greiner

**Globaler Player, familiäre Werte.** Nur wenige vereinen das Beste aus beiden Welten so sehr wie Greiner. Die Karrieremöglichkeiten beim heimischen Unternehmen sind ebenso facettenreich wie die Produkte, die es herstellt.

PR

Karrierechancen bei Hypo OÖ

Für die heimische Wirtschaft hat sich die Bank des Landes in den letzten 130 Jahren als sicherer Partner bewährt. Und für viele Menschen auch als wortwörtlich ausgezeichneter Arbeitgeber.

PR

Karrierechancen beim Klinikum Wels-Grieskirchen

Medizin, Pflege, Technik, Küche und Betrieb … Die Liste der Entfaltungsmöglichkeiten im Klinikum Wels-Grieskirchen ist gefühlt unendlich. Mehr als 4.000 Mitarbeitende leisten hier täglich einen entscheidenden Beitrag zur Gesundheit der Bevölkerung.

PR

Karrierechancen bei LIWEST

Auf einer Frequenz mit dir und stets empfangsbereit ist LIWEST die „Caring Company“. Die oberösterreichische Instanz am Kabelmarkt bietet rund um TV und Highspeedinternet eine Bandbreite an Jobs.

PR

Karrierechancen bei MIC

Workation, Mitarbeiterprämien, „Green Mobility“ – als weltweit führender Anbieter für globale Zoll- und Exportkontrollsoftwarelösungen bietet MIC ein hochmodernes Arbeitsumfeld.

Was macht dich einzigartig als Arbeitgeber?

Wertschätzung, Benefits, Arbeitgebermarke … die Liste der typischen Schlagwörter ist in Zeiten des Arbeitskräftemangels lang. Aber wie viel Substanz steckt dahinter? Wie authentisch sind Employer-Branding-Kampagnen? Und worauf kommt es im modernen Recruiting an?

PR

Karrierechancen bei Porsche Holding

Wer in Europas größtem und erfolgreichstem Automobilhandelsunternehmen arbeiten will, ist hier genau richtig. Das führende Unternehmen für Mobilität bietet ein dynamisches Umfeld, in dem Mitarbeitende auf bewährte Werte aufbauen und gleichzeitig neue Maßstäbe setzen können.

PR

Karrierechancen bei Stoelzle Oberglas

Neben Mitarbeitenden und Kund:innen profitiert vom Glashersteller Stoelzle in jedem Fall auch die Umwelt. Der Werkstoff Glas kann unendlich oft recycelt werden, ohne an Qualität zu verlieren. Bereits heute werden in der Herstellung bis zu 90 Prozent Altglas eingesetzt.

PR

Karrierechancen bei UNIQA

Versicherungen sind langweilig und theorielastig? Von wegen! Egal ob im Außendienst oder (Home-)Office. Die Arbeit bei UNIQA ist vor allem eines: praxisnah bei, für und mit den Menschen.

Bock auf Betriebssport?

Ja! Aber bitte digital. Wie so viele andere Hobbys und Sportarten ist auch Gaming in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Beim W&H Dentalwerk in Bürmoos sogar im Betriebssport und als innovative Maßnahme im Employer Branding. Seit Ende 2022 stellt der Traditionsbetrieb ein eigenes E-Sports-Werksteam aus Mitarbeitenden unterschiedlicher Abteilungen.

Erfolg im Ohr

Wie klettere ich die Karriereleiter hinauf? Worauf kommt es beim Networking auf LinkedIn an? Und wie geht eigentlich New Leadership? Falls du dir genau diese Fragen gerade stellst, haben wir die richtigen Expert:innen für dich – mit Karrieretipps zum Anhören.

HR-Teams müssen sich neu erfinden

Wenn Künstliche Intelligenz und Human Resources aufeinandertreffen, kollidieren Welten und es entstehen Hürden bei der Vereinbarkeit. Oder? Die Expert:innen des Softwareanbieters Personio sehen das anders.

Alles eine Frage der Psychologie?!

Durch alle großen Trends, die die Arbeitswelt momentan für uns bereithält, ziehen sich folgende Fragen: Wie können wir den neuen Herausforderungen resilient begegnen und was braucht es, damit wir ein gesundes Mittelmaß zwischen Unter- und Überforderung finden? Arbeits- und Gesundheitspsychologe Christian Korunka spricht mit uns darüber, wie wir mit den Anforderungen effizient und bedarfsorientiert umgehen können und als Gesellschaft nicht ausbrennen.