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„Eine Frau allein ist nicht die Lösung“

Darum brauche es viele, viele mehr, die mit gutem Beispiel vorangehen. „Unser Ziel ist es, Frauen zu ermutigen, ihren eigenen Weg zu gehen“, sagt Ulla Muster, CFO bei W&H. Beim Familienunternehmen aus Bürmoos ist man überzeugt, dass ein gestärktes Selbstbewusstsein und sichtbare Erfolge von Frauen einen nachhaltig positiven Einfluss auf kommende Generationen haben.

Folgendes Szenario: In einem Raum sitzen zehn Personen, darunter acht Männer und zwei Frauen. Will man die aktuelle Lage in Österreichs Führungsebene realistisch darstellen, ist es genau eine Frau zu viel. Denn laut „Frauen.Management.Report 2023“ ist nur jede zehnte Person in der Geschäftsführung der 200 umsatzstärksten Unternehmen in Österreich weiblich. „Weil Frauen gefühlt die doppelte Leistung erbringen müssen, um dieselbe Anerkennung zu erhalten“, gibt Ulla Muster direkt nach unserer Ankunft zu bedenken. Hier bei W&H in Bürmoos verantwortet sie seit fünf Jahren den Bereich Finanzen und Controlling, seit heuer als CFO des Familienunternehmens. In dieser Größenordnung – das Unternehmen beschäftigt 1.300 Mitarbeitende weltweit – zählt sie damit als Frau noch immer zu den Ausnahmen. Von Quotenlösungen hält sie dennoch wenig. „Stattdessen brauchen wir Vorbilder und einen bewussten Perspektivenwechsel.“

Vorbilder braucht das Land

Besagten Perspektivenwechsel hat sie selbst in ihrer Karriere schon viele Male erlebt. Geboren in Salzburg, führte ihr beruflicher Weg sie nach der Schule ins „ferne“ Oberösterreich, von dort oftmals in die Niederlande bis nach Amerika. Mit ihrer Rückkehr schließt sich der Kreis. „Schon vor 20 Jahren hat mein damaliger Chef in den Niederlanden eine Vorreiterrolle eingenommen und ein gemischtes Managementteam ins Leben gerufen – vier Frauen, vier Männer.“ Die Voraussetzungen vor Ort bezeichnet Ulla als Paradies. „Es gibt Betreuungsangebote für Kinder, die sich selbst mit den Arbeitszeiten von Frauen in Führungspositionen vereinbaren lassen. Auch der Wiedereinstieg nach der Geburt gelingt vergleichsweise easy.“ Diese Maßnahmen seien nur der Gipfel dessen, was es braucht und was in Österreich noch immer auf sich warten lässt: ein ernsthaftes Bewusstsein dafür, welches Potential Frauen in Unternehmen und deren Führung mit sich bringen.

Denn in ihrer Heimat ist es vor allem ihre eigene Familie, die für geeignete Rahmenbedingungen sorgt. „Als ich im Vorfeld über dieses Interview nachgedacht habe, ist mir wieder einmal bewusst geworden, wie viel Glück ich eigentlich habe.“ Ein kurzes Schlucken, dann ein Strahlen. „Ich habe einen großartigen Mann, der mich unterstützt, der selbst viel im Ausland unterwegs ist und sich trotzdem um das Familienmanagement kümmert. Seine Mutter ist im Alter von 20 Jahren schon nach wenigen Monaten zurück ins Berufsleben eingestiegen und auch meine eigene Mutter hat meinen Geschwistern und mir, nach dem frühen Tod meines Vaters und der damit verbundenen schwierigen Umstände, tolle Ausbildungen ermöglicht.“ Kritik hat sie von all diesen Vorbildern nie bekommen. „Im Gegenteil, es gab nie auch nur ein schlechtes Wort. Aber auf meinem Karriereweg wurde ich bei verschiedenen Stationen sehr wohl immer wieder als ‚Rabenmutter‘ tituliert.“

„Die Eigentümerfamilie Malata ist geprägt von starken Frauen, das merkt man.“

Was das Role Model an ihrem jetzigen Arbeitgeber schätzt, ist, wie sehr sie selbst die Vereinbarkeit von Familie und Beruf in ihren Teams vorantreiben kann und wie bewusst das Thema in der Führung angegangen wird – vor allem von Prokuristin Daniela Malata. „Sie setzt auf Diversität und versteht als Mutter ganz genau, wie wichtig das ist.“ Damit stellt das Traditionsunternehmen schon heute die Weichen für eine Generation an jungen Frauen, die ihr Know-how in allen Bereichen einbringen können und sollen. „Ich bin der festen Überzeugung, dass Frauen in Führung und im Finanzbereich maßgeblich zum nachhaltigen Erfolg eines Unternehmens beitragen.“ Ein anderer Führungsstil, eine weniger aggressive Bilanzpolitik und ein bewusst ausbalancierter Umgang mit Risiken und Chancen seien Teil des Erfolgsrezepts. „Es geht nicht darum, Männer zu ersetzen oder zu verdrängen“, betont Ulla, die sogar bewusst nach mehr Männern für ihr sehr weiblich aufgestelltes Team im Rechnungswesen sucht. „Sondern es geht darum, ihre Stärken mit jenen von Frauen zu verbinden. Denn für mich stehen Diversität und die Vielzahl an Perspektiven, die daraus entstehen, an oberster Stelle.“_

Junge Frauen haben
oft Angst vor Führung –
die müssen wir ihnen
nehmen und sie fördern.

Ulla Muster CFO, W&H

#Gedankensprungmit Ulla Muster

Mein Führungsstil in 3 Worten_ strategisch, zielorientiert, Team-Einsatz mit fordern und fördern

Das hat mich auf meinem eigenen Karriereweg am meisten geprägt_ Perspektivenwechsel, Mut und Offenheit für Neues

Eine Eigenschaft, die ich nicht haben sollte, aber habe_ Ich bin ein leidenschaftlicher Workaholic.

Die Botschaft unseres Hashtags #discriminationisnotfunny in einem Satz_ Sprache prägt unser Tun und Handeln.

Frauen und Finanzen sind_ eine energetische Kombination, um Gewinn und Erfolg zu erreichen.

Ein Vorbild, das mich inspiriert_ Mahatma Gandhi

Wenn der Frauenanteil in Führungsebenen 50 % betragen würde_ dann wäre Österreich als Standort kompetitiver, Führungsteams würden besser funktionieren und ich wäre sehr zufrieden.

Eine Frau allein ist nicht die Lösung, … deshalb suchen wir Dich für unser Team! Du bist auf der Suche nach einem Job mit Sinn? Wir schaffen für dich die Möglichkeiten zum Verwirklichen.

https://www.wh.com/de_global/karriere/offene-stellen

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