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„Das Haus zu verlassen, wäre zu gefährlich“

3 Fragen an ... einen Völkerrechtsexperten

01 Russland begründet sein Vorgehen mit einer vermeintlichen „Bedrohung“ durch die Ausbreitung des Westens. Ist diese Angst gerechtfertigt?

Stephan WittichEs ist zweifelhaft, ob die NATO-Osterweiterung tatsächlich eine Bedrohung der Sicherheitsinteressen Russlands darstellt. Selbst wenn man diese Frage bejaht, wäre dies keine Rechtfertigung für einen Angriffskrieg. Eine Anwendung militärischer Gewalt ist nur unter zwei Ausnahmen zulässig: erstens, wenn der Sicherheitsrat der UNO eine solche Gewaltanwendung explizit autorisiert, oder zweitens, wenn man selbst Opfer eines bewaffneten Angriffes ist, was auf Russland aber keinesfalls zutrifft.

02 Was kann die Ukraine aus rechtlicher Sicht jetzt tun?

Stephan WittichRechtlich ist es der Ukraine erlaubt, sich selbst militärisch zu verteidigen. Weiters hat die Ukraine den Sicherheitsrat der UNO um Tätigwerden ersucht. Allerdings ist dieser aufgrund des Vetorechts Russlands – eines ständigen Mitglieds des Sicherheitsrates – nicht handlungswillig. Sonstige rechtliche Möglichkeiten bestehen derzeit vor internationalen Institutionen – unter anderem vor dem Internationalen Gerichtshof, dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte oder der UNO-Generalversammlung.

03 Welche Auswirkungen hat dieser Konflikt auf den zwischenstaatlichen Umgang in der Zukunft, vor allem innerhalb Europas?

Stephan WittichSchwer vorherzusagen. Die sehr schnelle, scharfe und einhellige Reaktion der westlichen Staaten zeigt eine starke Einigkeit. Dies trifft insbesondere auf die EU zu, die unglaublich rasch und deutlich reagiert hat. Innerhalb der EU mag dies wohl zu einer stärkeren Solidarisierung führen. Die Stimmung in Europa zeigt die Isolierung Russlands und Weißrusslands eindeutig.

Ein Staat kann einem anderen Staat nicht die Souveränität absprechen.

Stephan Wittich Professor am Institut für Europarecht, Internationales Recht & Rechtsvergleichung, Universität Wien

Wie man außerdem HELFEN kann …

#1 Freiwillige Hilfsarbeit

_Das Netzwerk füreinand‘ informiert laufend darüber, was wo gebraucht wird.

_Ganz einfach registrieren unter fuereinand.at

#2 Flüchtenden Unterkünfte zur Verfügung stellen

_Freier Wohnraum kann der Koordinierungsstelle des Innenministeriums unter nachbarschaftsquartier(at)bbu.gv.at gemeldet werden.

#3 Informiert bleiben

_Verlässliche Informationsquellen nutzen und Fake News meiden

_Aufklärung ist die beste Antwort auf die russische Desinformationskampagne.

_Regelmäßige Newspausen einlegen, um auf das eigene Wohlbefinden zu achten

„Ein Spießroutenlauf um Medikamente und Nahrung“

6 Uhr morgens. Viktor Zadvornyi (links im Bild) schreckt aus dem Schlaf. Augenblicklich befindet er sich wieder im Kriegsgebiet von Kiew. Doch es war dieses Mal zum Glück nur die Müllabfuhr in Wien, die ihn weckte. Denn er ist seit kurzem in Österreich, unter anderem dank Elke Kladensky (in der Mitte). Die Ärtzin hat gemeinsam mit dem Lions Club Primavera eine Spendenaktion für die Menschen in der Ukraine ins Leben gerufen,

Viktor hilft bei der Koordination der Güter. Eine weitere wichtige Ansprechperson ist Olexandra Veselsk (rechts im Bild), eine Freundin des ehemaligen Au-Pairs von Elke Klandesky. Olexandra studiert in Wien, ihr Vater wurde von der Regierung in Lemberg beauftragt, die Koordination von Hilfsgütern durchzuführen. Von den gesammelten Geldspenden werden dringend benötigte Medikamente, Nahrungsmittel sowie Hygieneprodukte gekauft und mittels LKW – teilweise unter Beschuss – nach Lemberg transportiert.

Jetzt unterstützen!

Spendenkonto: Lions Club Linz Primavera

Projekt: „UKRAINE“

IBAN: AT 33 3400 0001 0278 9410

Mit Geldspenden können wir gezielt einkaufen.

Elke Kladensky Ärztin

Stark MACHEN

...für die Ukraine Mit jedem Jahresabo von DIE MACHER, abgeschlossen im Zeitraum von März bis Juni 2022, unterstützen wir die beiden Spendenprojekte. Der Gesamtumsatz dieser Abonnements kommt eins zu eins den Menschen in der Ukraine zu Hilfe. www.diemacher.at/abo

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