Wer braucht schon Diversity?
Wohin man gerade blickt – das Thema Diversität hat Hochkonjunktur. Und mit ihm die Mythen und Meinungen darüber. Was bringt eine offene Unternehmenskultur wirklich? Ein Gastkommentar.
Freudentränen. Wutausbrüche. Weltstars hautnah. Internationale Aufmerksamkeit. Spannung bis zur letzten Sekunde. Das alles kann man seit vielen Jahren einmal jährlich in Linz erleben – dann, wenn das Damen WTA-Turnier Generali Ladies eine Woche lang über die Bühne läuft. Aber das alles ist nicht genug. Das 25. Jubiläumsturnier (10. bis 18. Oktober 2015) soll der Startschuss für eine neue Ära sein – man will das Turnier auf eine noch höhere Stufe heben und den Besuchern ein Erlebnis der Superlative bieten. Und den Sponsoren eine höchst interessante Plattform.
Doch was steckt dahinter? Warum braucht es bei einem Tennisturnier nicht nur einen gelben Ball, sondern auch einen roten Faden? Und was hat Tennis mit Kunst zu tun? Wir treffen den Chef des Veranstalters „Matchmaker“ Peter Michael Reichel gemeinsam mit seiner Tochter Sandra Reichel, Turnier- Direktorin des Generali Ladies, zum Interview. Wo? Natürlich am Tennisplatz.
Was war vor 25 Jahren der Aufschlag für das Generali Ladies?
Peter Michael ReichelDie Motivation, meine Tochter zu unterstützen. Sie war mit 16 eine der besten österreichischen Nachwuchs-Tennisspielerinnen und so haben wir in Wels begonnen, ein 5.000-Dollar-Turnier zu veranstalten, damit sie dort mit einer Wildcard spielen konnte. Dabei haben wir gesehen, dass die Veranstaltung großes Interesse bei den Menschen und Medien weckte und so sind wir dann größer geworden. 1991 sind wir nach Linz übersiedelt.
Wer waren in all den Jahren die Mitspieler? Und gab es auch Gegenspieler?
Peter Michael ReichelAlle haben verstanden, dass es eine große Chance für Linz ist, um sich auf der internationalen Ebene zu präsentieren, die Stadt hat von Anfang an ihre Zustimmung gegeben. Es gab zum Glück keine Gegenspieler.
Sandra ReichelEine wesentliche Rolle haben von Anfang an natürlich auch die Medien und Sponsoren gespielt. Es ist uns gelungen, dass uns unsere Sponsoren fast komplett seit 25 Jahren treu sind. Das ist sehr selten! Die Ausweitung der Medienpräsenz ist auch gigantisch – 2017 erreichen wir wahrscheinlich 200 Länder, die TV-Verträge sind schon abgeschlossen. Wir bringen Linz und Oberösterreich auf die Weltkarte mit einer Sportveranstaltung. Welche andere Sportveranstaltung schafft das? Wir haben regionale, nationale und internationale Präsenz, das heißt, wir decken den Bedarf aller Sponsoren ab und haben damit eine sehr gute Plattform.
Was darf man sich vom Jubiläumsturnier erwarten?
Peter Michael ReichelZum Einen haben wir eine absolute Top-Spielerin verpflichtet, sie war 67 Wochen die Nummer Eins, sie war noch nie in Linz – mit der 24-jährigen Dänin Caroline Wozniacki kommt ein ganz frisches Gesicht.
Sandra ReichelWir wollen das Turnier mit diesem Jubiläum auf eine neue Stufe heben – es soll ein regelrechtes Upgrade sein. Und das wird das Publikum eindrucksvoll merken – vom Eingangs- bis zum VIP-Bereich. Alles ist aus einem Guss, durch die ganze Veranstaltung zieht sich ein roter Faden – es gibt ein völlig neues Design von Steininger Designers. Außerdem wird Judy Murray das Turnier besuchen und einen Vortrag halten.
Reicht Tennis allein heute nicht mehr, um das Publikum zu begeistern?
Peter Michael ReichelWir werden nie die bestbesetzte Veranstaltung der Welt sein, das geht nicht. Und wir werden auch nie das größte Budget haben. Der Markt ist zu klein, es gibt so viele Top-Veranstaltungen. Deshalb brauchen wir einen USP hier in Linz – das Drumherum, die Ausstattung, das Design machen uns einmalig. So wie man es beim Beach-Volleyball am Wörthersee geschafft hat, einen USP zu entwickeln, so wollen wir das hier auch im Bereich Indoor-Turnier in Kombination mit Lifestyle.
Sandra ReichelDas passt perfekt zur Entwicklung der Stadt Linz. Und genau darum geht’s – es soll stimmig sein mit dem Umfeld.
Deshalb ab sofort auch die Verbindung zu Kunst und Kultur?
Sandra ReichelGenau. Wir rufen Künstler aus Oberösterreich oder mit Oberösterreich-Bezug dazu auf, unser Jubiläum mit uns zu feiern. Die Biographien der Siegerinnen der Generali Ladies der vergangenen 24 Jahre sollen Grundlage sein für 24 Kunstobjekte, die von den Künstlern gestaltet werden. Dazu gibt es eine Ausschreibung. Und das 25. Werk kommt von Gunter Damisch – das ist dann der Siegerpokal für dieses Turnier. Das Thema Kunst und Sport möchten wir auch in Zukunft verbinden, es soll heuer keine Eintagsfliege sein.
Wie bringt man Tennis-Größen wie Caroline Wozniacki nach Linz?
Peter Michael ReichelIndem man die Lizenz für ein internationales Turnier hat, indem man einen gewissen Stellenwert hat und, das ist natürlich kein Geheimnis, indem auch Startgelder bezahlt werden.
Sandra ReichelAber auch die Vernetzung spielt eine große Rolle. Wir sind seit 24 Jahren in dieser Branche, mein Vater ist der höchste Vertreter Europas der WTA – da hat man ein gutes Netzwerk, man kennt die Manager der Spielerinnen, man weiß, wer auf sie Einfluss hat. Und dann versucht man, den Kontakt zu halten.
Herr Reichel, Ihre Tochter hat es gerade angesprochen: Sie wurden heuer für drei weitere Jahre als Europa-Vertreter ins achtköpfige Board of Directors der WTA-Tour gewählt. Welche Aufgaben haben Sie hier?

Peter Michael ReichelDiese acht Personen treffen weltweite Entscheidungen – das heißt, es gibt keine dieser Entscheidungen, welche nicht über meinen Schreibtisch geht. Wir diskutieren die Regeln der Turniere, wie die Turniere dotiert sind, welche Spieler welche Rechte für welches Turnier haben, treffen Entscheidungen zur Vermarktung und den Verkauf der Medienrechte. Zum Beispiel haben wir gerade den historisch größten Mediendeal über 525 Millionen Dollar abgeschlossen. Das unterstreicht, dass Tennis die wichtigste Sportart der Frauen überhaupt ist. Es gibt weltweit keine Sportart, die so bedeutend ist. Das geht in Österreich immer ein wenig unter, weil hier der Frauensport keinen so hohen Stellenwert hat.
Wie funktioniert das Zusammenspiel Vater und Tochter?
Peter Michael ReichelEin Familienbetrieb kennt keine Arbeitszeit. Das heißt, wir sind nicht nur acht Stunden im Büro, sondern diskutieren, analysieren und arbeiten privat weiter. Wir haben ein blindes Verständnis füreinander.
Sandra ReichelNach einem Termin sind wir uns eigentlich immer zu 99
Prozent einig. Schwieriger ist hingegen das Thema Umsetzung ... mein Vater hat definitiv mehr Ideen, als abgearbeitet werden können (lacht). Dann muss ich schon manchmal sagen, es geht einfach nicht mehr. Aber das Wichtigste ist das blinde Vertrauen – das gibt mir schon eine irrsinnige Kraft und Selbstvertrauen. Auch wenn ich mal einen Fehler gemacht habe, mein Vater hat mich nie getadelt, sondern immer motiviert, es das nächste Mal besser zu machen. Ich habe meinen eigenen Weg finden und gehen dürfen.
Peter Michael ReichelMan muss natürlich schon sagen, dass sich unsere Wege in den letzten zwei, drei Jahren insofern geteilt haben, weil ich andere Aufgaben übernommen habe. Sandra ist der Tennisboss, sie macht alles. Und ich komme dann wieder heim von China, England oder Amerika und nehme Ideen mit. So ergänzen wir uns gut.
Sie haben vieles erreicht. Hat man da nicht irgendwann genug?
Peter Michael ReichelOh, ich habe noch viele Ziele! Linz zu festigen und über Innovationen noch besser zu machen zählt sicher dazu. Auch die Internationalisierung unseres Unternehmens im Fachbereich Tennissport ist sehr interessant, da gibt’s noch viele Möglichkeiten in anderen Ländern. Andererseits bin ich auch Partner und Investor in einem Fonds in London, der im Sportbereich investiert. Da bin ich jede Woche drei Tage in London und vernetze mich noch internationaler. Der Verkauf von Runtastic an Adidas ist so ein Beispiel. Wir investieren in Start-up-Unternehmen – das ist meine Hauptaufgabe in den nächsten zehn bis 20 Jahren. Es ist wahnsinnig spannend, weil ich jede Woche einige Präsentationen sehe – unglaublich, welche Ideen da daherkommen. Die Kunst ist dann immer, diese zu finanzieren und auf den Markt zu bringen.
Sandra ReichelBei meinen Zielen spielt das Turnier in Linz eine ganz wesentliche Rolle – ich möchte die Veranstaltung heuer wie gesagt auf eine nächste Stufe heben. Linz ist unser Steckenpferd, damit haben wir begonnen, damit bin ich aufgewachsen. Auch die anderen Turniere möchte ich weiterentwickeln und einfach einen guten Job machen. Obwohl das Tennisbusiness mit der Konkurrenz der Asiatischen Turniere nicht leichter wird, macht es Spaß, sich immer wieder zu beweisen.
25 Jahre Weltklasse Damentennis in Linz
TV Übertragungen in über 100 Länder
10. bis 18. Oktober 2015 in der TIPS Arena.
Wohin man gerade blickt – das Thema Diversität hat Hochkonjunktur. Und mit ihm die Mythen und Meinungen darüber. Was bringt eine offene Unternehmenskultur wirklich? Ein Gastkommentar.
Wer läuft schon freiwillig einen Ultra-Marathon? Dazu braucht es eine enorme Kondition, ausreichend Vorbereitung, gute Unterstützungsmechanismen und einen langen Atem. Dasselbe gilt für den Einsatz für Diversity, Equity und Inclusion in einem großen Konzern. Sandra Brandstetter, Geschäftsführerin der Energie AG Personalmanagement, und ihr DiversiTeam beweisen, dass sie der sportlichen Herausforderung gewachsen sind.
Sind ein internes Kontrollsystem und Risikomanagement tatsächlich unverzichtbare potentielle Steuerungsinstrumente für jedes Unternehmen unabhängig von der Größe, wenn Risiken minimiert und die Effizienz gesteigert werden sollen? Wir fragen bei BDO-Expertin Alice Aichinger nach und wagen den Selbstversuch.
Künstliche Intelligenz, Social Media und inklusive Sprache. Das sind nur einige Beispiele, die zeigen, wie rasant sich die Kommunikationsbranche und die Verantwortung und Aufgaben von Kommunikatoreninnen und Kommunikatoren und PR-Fachleuten im Wandel befinden. Wir wollen von Ingrid Gogl, Präsidentin des Public Relations Verbandes Austria (PRVA) und Director Marketing & Communications bei TGW Logisitics, wissen, welche Themen sie im Moment beruflich und privat umtreiben.
Würde man ein Beispiel für ein Unternehmen suchen, in dem verschiedene Kulturen, Sprachen und Persönlichkeiten Hand in Hand zusammenarbeiten und voneinander profitieren, käme man nicht am Maschinenbauer Anger Machining vorbei. Wie hier Diversität und Inklusion gelebt werden, zeigen uns stellvertretend für die gesamte Belegschaft fünf Mitarbeitende mit ihren individuellen Geschichten.
Darum brauche es viele, viele mehr, die mit gutem Beispiel vorangehen. „Unser Ziel ist es, Frauen zu ermutigen, ihren eigenen Weg zu gehen“, sagt Ulla Muster, CFO bei W&H. Beim Familienunternehmen aus Bürmoos ist man überzeugt, dass ein gestärktes Selbstbewusstsein und sichtbare Erfolge von Frauen einen nachhaltig positiven Einfluss auf kommende Generationen haben.
Wie kann es gelingen, Menschen mit Beeinträchtigungen am ersten Arbeitsmarkt zu integrieren und gleichzeitig für die Unternehmen und Betroffenen ausreichend Sicherheit zu schaffen? Wir haben mit Wolfgang Hattmannsdorfer, Landesrat für Soziales, Integration und Jugend, über den Prozess „Arbeit und Inklusion“ gesprochen und darüber, warum ihn das Thema persönlich bewegt.
Wie kann ein internationales Unternehmen die Unterschied-lichkeiten der Mitarbeitenden nutzen und die Fairness an oberste Stelle all seiner Entscheidungen stellen? Und was haben Pferde eigentlich mit Mitarbeitergewinnung zu tun? Wir haben nachgefragt.
Neni setzt sich aus den Anfangsbuchstaben von Haya Molchos Söhnen zusammen. Neni bedeutet aber auch Diversity. „Unsere Küche ist eine Weltküche – eine, die sich aus vielen verschiedenen Kulturen zusammensetzt“, erklärt Haya. Und so ist es auch mit ihrem Personal, mit ihren Gästen und mit dem Mindset der ganzen Familie. Genau das sei ihr Erfolgsrezept. Wir treffen sie gemeinsam mit zwei ihrer Söhne im Restaurant „Neni am Prater“.
Worum geht’s? Sport, Kunst oder Musik? Weder noch. Es geht um Unternehmenskultur. Darum, wie wir sie nicht nur pflegen, sondern aktiv weiterentwickeln müssen. Und darum, wie sie das Business beflügelt. Als Compliance-Enthusiast mit langjähriger Erfahrung im Topmanagement und Gründer von „.LOUPE“ – einer Compliance-Software aus der Praxis, für die Praxis – sieht sich Martin Reichetseder auch in der Rolle als Kulturbotschafter.
Was haben zwei Banken, ein IT-Unternehmen und ein Forschungszentrum gemeinsam? Sie setzen sich tagtäglich für Chancengerechtigkeit ein, unterstützen ihre Mitarbeitenden bei Veränderungsprozessen oder haben eigene Arbeitsgruppen zum Thema Diversity, Equity und Inclusion gegründet. Wir zeigen vier Best-Practice-Beispiele, die Vorbild für gelebte Vielfalt sein können.
„Wir müssen die Fähigkeiten von Menschen mit Behinderungen in den Vordergrund stellen, damit sie erfolgreich am Arbeitsmarkt tätig sein können“, sind sich die Macher für Inklusion in Oberösterreich, das Betriebsservice und das Sozialministeriumservice, einig. Sie zeigen uns anhand eines konkreten Falls aus der Praxis, welche Potentiale sich für Unternehmen durch Inklusion ergeben und wie sie tatsächlich gelingt.
Während Iris Schmidt als AMS-OÖ-Landesgeschäftsführerin Unternehmen aufklären will, warum Pre- und Onboardingprozesse sowie Zwischenmenschliches bei der Suche nach Fachkräften entscheidend sein können, ist Elina Koran das beste Beispiel dafür. Sie ist Industriekauffrau-Lehrling bei TRUMPF Maschinen Austria und hat sich wegen des wertschätzenden Umgangs für ihren jetzigen Arbeitgeber und gegen sechs andere Zusagen entschieden. Ein Gespräch über die Arbeitgebermarke – bei Thunfischsteak mit Erbsenpüree und Wokgemüse.
Woher kommen wir? Wohin gehen wir? Und was macht unsere Einzigartigkeit aus? Beim Spezialprofilehersteller Welser Profile aus Niederösterreich hat man sich vor einigen Jahren auf eine Reise begeben. Auf eine Transformationsreise, die ganz stark auf dem aufbaut, was vergangene Generationen bereits geleistet haben, und darüber reflektiert, wie ein attraktives Zukunftsbild für die kommenden Generationen aussehen kann.
Carolin Anne Schiebel ist Speakerin, Coach, Netzwerkerin und Fotografin. Aktuell drehen sich die meisten ihrer Gedanken um die Organisation des Female Empowerment Festivals, das am 10. November in der Linzer Tabakfabrik stattfinden wird.
Wie kann die Lehre gefördert werden? Für welche Personen ist es sinnvoll, eine Lehre zu machen? Und was möchte Monika Sandberger in ihrer neuen Führungsposition verändern? Wir haben die neue Geschäftsführerin der Initiative „zukunft.lehre.österreich.“ zum Karrieregedankensprung gebeten.
New Work – ein Buzzword, das mittlerweile fast schon abgedroschen wirkt. Meint es nur Homeoffice und neuartige Bürokonzepte, verfehlt es auch seine eigentliche Intention: Die Arbeitswelten für alle so gestalten, dass wir uns entfalten können, gleichberechtigte Teilhabemöglichkeiten haben und den Puls der Zukunft fühlen. Ich persönlich wünsche mir, dass es dabei „menschelt“ und wir unsere individuellen Bedürfnisse an unsere Jobs mit all dem in Einklang bringen können, was uns als Gesellschaft voranbringt. Inspirationen gefällig? Einfach weiterblättern und staunen!
Es sind die letzten 200 Meter beim Ironman. Dann spürt Nicole Hinum das, wofür sie so brennt: „Da läuft alles wie in Zeitlupe ab. Der Gedanke: Ich hab das jetzt wirklich geschafft! Da ist es nun, das große Ziel. Und der Beweis, dass ich alles schaffen kann, wenn ich es wirklich will.“ Ihr Antrieb? Ihre Leidenschaft. Mit genau dieser begleitet sie auch Unternehmen dabei, ihre Ziele mit einem klaren, starken Markenkern zu erreichen.