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Besser Michelangelo sein als spezialisiert

Warum es sich auszahlt, über den Tellerrand zu blicken

Es zahle sich aus, ein Freigeist zu sein, mehr wie Michelangelo zu denken als wie ein reiner Spezialist, betont Peter Klatt. Der neueste Großauftrag bestätigt dies. Vor einigen Jahren steht Klatt in der Werkshalle eines Kunden, eines Automobilkonzerns. Die Karosserien gleiten an ihm vorbei. Interessiert betrachtet er die Förderkette und speichert sie gedanklich ab. Als 2020 der Auftrag von Mayr-Melnhof für ein Hochregallager für Schnittholz eintrifft, plant man den Entwurf mit jener Kette.

Die anfängliche Skepsis der Auftraggeber – Kunststoff statt Stahl, Automobilbereich, das soll funktionieren? – wandelt sich nach dem erfolgreichen Testbetrieb in Begeisterung um. Denn die Kette aus Acetal erweist sich als hochstabil, schonend zum Holz und wartungsfrei. Das Resultat: Derzeit entsteht die schwerste Anlage, die man je gebaut hat. Das Lager bietet Platz für 8.000 Palettenstellplätze, in ihr stecken 300 Tonnen Stahl. „Unsere Branchenvielfalt hilft uns sehr dabei, auf neue Lösungsansätze zu kommen. Und wir werden nicht betriebsblind“, so Florian Pöckl, der „Prozessoptimierer“ im Team.

„Findet mir einen Käufer!“

2019 übernimmt die Hörmann Gruppe aus Deutschland 51 Prozent des erfolgreichen Salzburger Unternehmens. Was war der Grund? „Ich wollte die Zukunft der Firma sichern und die Bürde eines Unternehmens nicht meinen Kindern aufhalsen“, antwortet Peter Klatt. Er plant seinen Rückzug Schritt für Schritt. Im langjährigen Mitarbeiter Florian Pöckl erkennt er den richtigen Kandidaten für seine Nachfolge und bietet ihm die Prokura an. Klatt beteiligt Florian Pöckl, Monika Kapfer und zwei weitere Mitarbeiter an der Firma. Dann folgt der Schritt zum Verkauf. Die Entscheidung erwies sich als richtig, die Firma Hörmann entpuppte sich als der erhoffte starke Player. Und der Effekt der Übernahme zog ungeahnte Kreise: „Damit ging nicht nur ein kräftiger Ruck durch die Firma, die Neuregelung der Verhältnisse und vielversprechende Zukunftsperspektiven haben auch uns Mitarbeiter:innen enorm motiviert“, erzählt Florian Pöckl.

Und wie geht es für den kreativen Kopf Peter Klatt weiter, den Experten für die nicht-alltäglichen Lösungen? „Ich bleibe der Firma immer verbunden. Und wenn sich außergewöhnliche Projekte auftun, dann werde ich sie austüfteln.“ Die Branche der Intralogistik boomt, die Chancen stehen gut, dass es für die Firma wie für Peter Klatt auch nach „SIKO 4.0“ weitere Fördertechnikgeschichte zu schreiben gibt._

Man muss frei im Kopf für Großes sein.

Peter Klatt Geschäftsführer, Klatt Fördertechnik

Erfolgs-Learnings von Peter Klatt

• Auf mehreren Standbeinen stehen

• Team der sich ergänzenden Talente aufbauen

• Know-how aus verschiedenen Branchen nutzen

• langjährige Partnerschaften mit Kund:innen und Lieferant:innen aufbauen

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